Die Fifa hat die Einführung der Torlinien-Technologie beschlossen. Redakteur Walter Brühl ist dafür. Er sagt: “Heutzutage wäre es nur noch purer Anachronismus, auf die Möglichkeiten der modernen Technik zu verzichten.“ Lesen Sie sein Pro.

Neue Technik – was denn sonst! Sollen wir etwa so tun, als wären wir immer noch nicht in der Lage zu erkennen, ob ein Ball „drin“ war oder nicht? Das hat doch mit der heutigen Realität überhaupt nichts mehr zu tun. Zugegeben: Die Ungewissheit und die Debatten der Vergangenheit haben durchaus etwas Romantisches. Aber 1966, als Geoff Hurst Englands „Wembley-Tor“ schoss, standen die Möglichkeiten, die es jetzt gibt, schließlich noch gar nicht zur Verfügung.

England wäre wohl nie Fußball-Weltmeister geworden

Sonst wäre England wohl bis heute niemals Fußball-Weltmeister geworden. Okay: Gönnen wir dem Land, das der Welt diesen wunderbaren Sport geschenkt hat, ruhig diesen einen Titel. Wir Deutsche haben schließlich drei davon – und alle über jeden Zweifel erhaben.

Aber damit ist der Romantik auch Genüge getan. Heutzutage wäre es nur noch purer Anachronismus, auf die Möglichkeiten der modernen Technik zu verzichten. Wer vom Ruhrgebiet nach Berlin fährt, nimmt schließlich auch eher den ICE als eine Pferdekutsche – auch wenn dies romantischer sein mag.

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