Düsseldorf. Hertha-Trainer Otto Rehagel zeigt sich nach den Ausschreitungen im Relegations-Rückspiel gegen Fortuna Düsseldorf von den Zuschauern enttäuscht. Hertha müsse nach der Niederlage im Abstiegs-Kampf einen Neuanfang einleiten.

Der von Absteiger Hertha BSC scheidende Trainer Otto Rehhagel hat sich nach dem dramatischen 2:2 (1:1) im Relegations-Rückspiel gegen Fortuna Düsseldorf zur Begegnung, zur sportlichen Situation von Hertha sowie zu den Ausschreitungen während der Begegnung geäußert. Die Nachrichtenagentur dapd zeichnete das Gespräch auf. Hertha BSC ist nach dem Remis am Dienstag und einer 1:2-Niederlage im Hinspiel aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen.

Frage:Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Otto Rehhagel: Wir haben uns heute mal wieder selbst dezimiert. Nach dem frühen 0:1, das wie ein Schock für uns war, sind wir gut zurückgekommen. Es haben nur Zentimeter gefehlt. Wir wollten unbedingt in der Bundesliga bleiben, so wie es die Stadt wollte. Wir hatten zuletzt in sechs Tagen 120.000 Zuschauer in Berlin im Stadion. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und einen Neustart einleiten. Hertha muss weitere Sponsoren finden und die Mannschaft verstärken.

Was sagen Sie zu den Ausschreitungen während des Spiels?

Rehhagel: Das war eine Katastrophe. DFL und DFB müssen sich unbedingt etwas einfallen lassen, um diesen Dingen Herr zu werden. Das ist ja jetzt nicht nur hier passiert. Diese Leute kommen ins Stadion und wollen nur Krawall machen. So etwas wie heute habe ich noch nicht erlebt. Die Zuschauer nehmen sich immer mehr heraus, auf das Spiel einzuwirken. Ich bin sehr enttäuscht darüber. Ich habe nicht die Macht zu sagen, dass irgendetwas wiederholt werden muss.

War es ein Fehler, Hertha zu trainieren?

Rehhagel:
Man hat mich vor drei Monaten geholt, weil der Verein in einer Schieflage war. Ich habe immer gesagt, dass ich die Tore nicht selbst schießen kann.

Aber wie groß ist jetzt die Enttäuschung?

Rehhagel: Die Welt geht jetzt nicht unter. Wir werden eine Nacht drüber schlafen und dann wieder nach vorne schauen. Hertha wird weiter bestehen.

Wie geht es jetzt mit Ihnen weiter?

Rehhagel:
Es war von Beginn an vereinbart, dass ich bis zum Saisonende die Mannschaft trainieren werde.