Essen. . Muhammad Ali ist gestorben. Die ganze Welt kennt den Boxer, aber es gibt tatsächlich noch Anekdoten, die überraschen. Von Löwen, Bussen und den Beatles - zehn Geschichten aus dem Leben des Größten.

Es gibt nicht viele Menschen, die irgendwo auf dieser Welt aus einem Flugzeug steigen können und sofort erkannt werden. Muhammad Ali gehörte dazu. Der größte Boxer ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Seine Kämpfe gegen George Foreman, Joe Frazier und Sonny Liston sind Legende. Sein anrührender Auftritt beim Entzünden des Olympischen Feuers 1996 in Atlanta, seine Weigerung in Vietnam zu kämpfen - Geschichten, die jeder erzählen kann. Aber es gibt tatsächlich noch Dinge aus dem Leben von Muhammad Ali, die kaum jemand kennt.

Der Besuch im Zoo: Es war 1974, Ali trainierte in Zaire für den Kampf gegen Weltmeister George Foreman. Jeden Morgen stand Ali um vier Uhr auf und rannte fünf Meilen durch den Urwald. An einem Morgen schloss sich Norman Mailer an. Der Schriftsteller, der das Buch „The Fight“ über den Kampf geschrieben hat, kam aber nach einer halben Meile nicht mehr mit. Er blieb zurück und hörte plötzlich neben sich Löwen brüllen.

Als die Sonne aufging, schaffte er es schließlich verängstigt zurück ins Camp. Dort traf er Ali und sagte: „Du darfst nie mehr im Urwald rennen, dort läuft ein Löwe herum.“ Ali nickte: „Ich weiß, dort ist sogar eine ganze Löwen-Familie. Aber ich renne trotzdem weiter.“

Als Mailer den Boxer für verrückt erklärte, nahm Ali ihn am Arm. Er führte ihn in den Wald und zeigte ihm die Löwen: Sie waren hinter Gittern im Privatzoo von Präsident Mobutu untergebracht.

Was vor dem Foto mit den Beatles wirklich passierte: Das Foto entstand 1964 vor dem ersten Kampf gegen Sonny Liston. Liston war am Tag vor der Aufnahme mit den Beatles in der Ed Sullivan Show und hatte Ringo Starr beleidigt: „Mein Hund spielt besser Schlagzeug als dieser Gnom mit der Riesennase.“

Am nächsten Tag besuchten die Beatles das Trainingscamp von Ali, der damals noch Cassius Clay hieß. Aber auch dort gab es Ärger. Der Boxer ließ die Musiker warten, nach einer halben Stunde wollten die Beatles gehen, doch das Sicherheitspersonal schloss die Tür ab, niemand durfte raus. Als Ali schließlich doch noch auftauchte, gab es eine kurze Plauderei, und Ali meinte: „Ihr seid ja gar nicht so dumm, wie ihr ausseht.“ John Lennon antwortete: „Nein, aber du!“ Dann lächelte Lennon und ersparte sich und der Band dadurch ein Handgemenge.

Die schlagfertige Stewardess: Ali war im Flugzeug auf dem Weg nach Manila, wo er gegen Joe Frazier boxen sollte. Die Stewardess forderte ihn auf, sich anzuschnallen, doch Ali weigerte sich und sagte: „Supermann braucht keinen Gurt.“ Die Antwort der Stewardess: „Supermann braucht auch kein Flugzeug.“

Der verrückte Bus-Tick: Kaum saß Muhammad Ali in einem Bus, wollte er auch schon ans Steuer. Es war sein Tick, jeden Bus einmal selbst fahren zu müssen.

Auch interessant

Vor dem zweiten Kampf gegen Henry Cooper stieg Ali 1966 in London in einen Doppeldecker-Bus. Die anderen Fahrgäste des Linienbusses waren begeister.t Als Ali fragte, ob er fahren dürfe, sagte der Busfahrer sofort: „Natürlich.“ Angelo Dundee, Trainer des Größten, saß hinten und rief: „Nein, nein, lasst das!“ Niemand hörte auf ihn. Also setzte sich Ali hinters Steuer, das Getriebe krachte, er beschleunigte und hatte alles im Griff. Bis auf die Tatsache, dass er den Linksverkehr in England vergessen hatte und ihm ein hupender Wagen nach dem anderen entgegen kam.

Die Übersetzung: Cassius Clay hat sich nach seinem Sieg gegen Sonny Liston 1964 in Muhammad Ali umbenannt. Muhammad bedeutet: Wert des Ruhms. Ali heißt: Der Allerhöchste.

Die wunderbare Antwort: Muhammad Ali war 1993 als Zuschauer in Seattle bei einem Dinnerboxen. Ein Leichtgewichtler, der kurz danach in den Ring musste, kam zu Ali und gestand: „Ich bin immer so nervös vor meinen Kämpfen. Ich sage mir dann deshalb immer: Ich bin Muhammad Ali, der größte Boxer aller Zeiten, niemand kann mich schlagen!“ Ali antwortete: „Merkwürdig, genau das habe ich mir vor meinen Kämpfen auch immer gesagt.“

Die Frauengeschichte: 1975 boxte Ali gegen Chuck Wepner. Wepner war von seinem eigenen Sieg überzeugt. Er kaufte ein dunkelblaues Seiden-Neglige, gab es seiner Frau und sagte: „Zieh’ das heute abend an, denn du wirst später mit dem Weltmeister im Bett liegen.“

Auch interessant

In der neunten Runde schlug Wepner den überraschten Ali tatsächlich zu Boden. Er tänzelte in seine Ecke und befahl seinem Trainer: „Hol’ den Schampus!“ Seine Trainer, der freie Sicht in den Ring hatte, antwortete: „Langsam. Ali ist gerade wieder aufgestanden und sieht ziemlich sauer aus.“

Ali sah nicht nur so aus, er war es auch. In der 15. Runde brach der Ringrichter den Kampf ab, Ali blieb Weltmeister. Als Wepner ins Hotel zurück kam, erwartete ihn seine Frau an der Tür. Sie fragte: „Soll ich zu Ali gehen, oder kommt Ali hierher?“

Die Küchenregeln: In seinem Trainingscamp Deer Lake in Pennsylvania hatte Ali ein großes Plakat mit Küchenregeln ins Esszimmer gehängt. Regel Nummer eins: „Wenn du deine Finger in der Küche schon irgendwo reinstecken musst, dann in die Knoblauchpresse“. Nummer zwei: „Kritisiere nicht den Kaffee, eines Tages wirst auch du alt und schwach sein.“

Der Rauswurf: Ali zeigt schon sein ganzes Leben lang Zaubertricks. Er lässt Taschentücher verschwinden, verwandelt Taschentücher in Spazierstöcke oder macht aus einem Ball zwei Bälle. Deshalb nahm in die British Magical Society als Ehrenmitglied auf. Doch die Gesellschaft der Zauberer warf ihn schnell wieder raus: Er hatte die Tricks im Fernsehen verraten. Ali begründete später, warum er das gemacht hatte: „Ich zeige die Tricks gerne Kindern. Ich erkläre dann aber auch alles, damit sie lernen, wie schnell und wie leicht man im Leben getäuscht werden kann.“

Die Ranglisten: Muhammad Ali hat zwei Ranglisten aufgestellt. In der ersten geht es um die besten Schwergewichtler der Welt. Alis Reihenfolge: Platz eins: Ich, Platz zwei: Jack Johnson, Platz drei: Joe Louis. In seiner zweiten Rangliste beschäftigt sich Ali mit den schönsten Boxern der Welt. Seine Reihenfolge: „Ich bin die Nummer eins, was danach kommt, egal.“