Essen. . Den Geburtstag verbringt der frühere Bundestrainer Berti Vogts mit seinem Sohn Justin und ein paar Freunden in Dubai, weil er seine Ruhe haben möchte. Im Fußballgeschäft ist er aber noch umtriebig wie immer.
Das Bild war beeindruckend. Berti Vogts stand allein vor der Kurve, in der die deutschen Fans feierten. Wembley, Sommer 1996, die deutsche Nationalmannschaft hatte gerade den Europameistertitel gewonnen. Und ihr Trainer verneigte sich vor den Anhängern, inszenierte mit ihnen auch noch La Ola.
Zwei Jahre war später war Berti Vogts seinen Job als Bundestrainer los.
Die WM 1998, der Viertelfinal-K.o. gegen Kroatien in Frankreich, wurde ihm zum Verhängnis. Schon 1994 in den USA war die deutsche Nationalelf im Viertelfinale ausgeschieden, in der öffentlichen Gesamtabrechnung wurde der EM-Titel dazwischen eher wie ein Zufallstreffer bewertet. Berti Vogts hatte nie den Bonus eines Franz Beckenbauer oder eines Rudi Völler. Der Mann, der als Spieler den Terrier gab und sich 1974 den Weltmeistertitel schnappte, konnte auch als Trainer das Image des wenig eleganten Fußball-Arbeiters nie ablegen.
Harte Kritik an MV
An diesem Freitag wird Berti Vogts, der Borussia Mönchengladbachs große Zeit mitprägte, 65 Jahre alt. Kürzlich verlängerte er den Vertrag als Nationaltrainer von Aserbaidschan, der Gedanke an Rente, sagt er, „ist nichts für mich“. Gerade erst hat er den früheren DFB-Chef Gerhard Mayer-Vorfelder attackiert, weil der seine Jugend-Förderpläne ignoriert habe. Vogts in seiner besten Rolle: immer noch der alte Wadenbeißer.