Philipp Lahm sorgt als Buchautor für Aufregung, ein Tatort zum Frauenfußball und die Meisterhymne von Borussia Dortmund: Manfred Breuckmann blickt auf die sportlichen Medien-Höhepunkte im Jahr 2011.

Es ist an der Zeit, die medialen Höhepunkte des Fußballjahres 2011 zu ehren. Eine internationale, im wesentlichen von mir selbst besetzte Premium-Jury hat folgende Ausnahme-Werke aufs Treppchen gesetzt: In der Kategorie Sachbuch kommt keiner an Philipp Lahms Kracher „Der feine Unterschied“ vorbei. Der Autor hat es geschafft, mit einigen wenigen Erregungspassagen einen Höchstwert an öffentlicher Aufregung zu erzeugen. Welcher Schriftsteller darf sich schon eines solchen Vermarktungs-Potentials rühmen? Die anschließende Behauptung, der Hype um das Buch sei nicht vorhersehbar gewesen, lässt eine große Bestseller-Karriere des jungen Rebellen Lahm erahnen.


In der Kategorie Film gewinnt mit Abstand der Lena-Odenthal-Tatort „Im Abseits“. Zur seelischen Vorbereitung auf die Frauen-WM ein TV-Ereignis der großen Emotionen: mit den begnadeten Darstellern Oliver Bierhoff, Steffi Jones, Celia Okoyino und – in seinen gehauchten Gefühlen ein Traum - Theo Zwanziger. Steffis vordergründig schlichter, aber dann doch vor Dramatik bebender Satz: „Theo, lass uns nach Eppheim fahren!“ hat auf dem Kult-Index schon jetzt die von Humphrey Bogart dahingebrabbelte Casablanca-Sentenz „Ich schau dir in die Augen, Kleines.“ überholt.

Musikalisch den Vogel abgeschossen hat – wer sonst- die Dortmunder Band „Casino Express“ (featuring Aki Schmidt am Akkordeon) mit „Rubbeldikatz am Borsigplatz“. Wer hier nicht mitgroovt, hat musikalisch den Schuss nicht gehört! Einziger Minuspunkt: Der Text ist erst nach zehn Brinkhoff so richtig zu verstehen. Aber die Jungs arbeiten dran.