Stuttgart. Cacau schoss den VfB Stuttgart mit seinen beiden Treffern zum 2:1-Sieg über den Hamburger SV und damit ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Die Hanseaten kassierten ihre erste Niederlage unter Trainer Thorsten Fink.
Dank Doppel-Torschütze Cacau hat der VfB Stuttgart dem Hamburger SV die erste Niederlage unter Trainer Thorsten Fink zugefügt. Der Nationalspieler schoss die Schwaben mit seinen beiden Treffern (23./62.) beim 2:1 (1:0) zum ersten Mal seit vier Jahren ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Für den HSV endete der zuvor beschworene "kürzeste Weg nach Europa" in der Sackgasse - und mit der ersten Pleite im zehnten Spiel unter Fink.
Verdienter VfB-Sieg
Der zwischenzeitliche Ausgleich, den Stuttgarts William Kvist bei einem Rettungsversuch per Eigentor (54.) erzielte, verhinderte Hamburgs Aus nicht mehr. 38.600 Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena sahen ein packendes, aber keineswegs hochklassiges Spiel, das Stuttgart verdient gewann, weil die Gäste zu viele individuelle Fehler machten und VfB-Torhüter Sven Ulreich den Sieg in der Schlussphase festhielt.
"Diese Niederlage ist sehr ärgerlich. Der VfB hat unsere Fehler eiskalt mit den Toren ausgenutzt", klagte der Hamburger Mittelfeldspieler Marcell Jansen.
Sportdirektor Frank Arnesen hatte die Hamburger Spieler vor der Begegnung noch einmal darauf hingewiesen, dass für den Einzug in den Europapokal "nur" noch vier Siege nötig seien. Und auch Coach Fink dachte laut über den ersten Cup-Triumph seit 25 Jahren nach. Mancher HSV-Profi hatte allerdings mit dem Hier und Jetzt mehr als genug Probleme.
Dicker Patzer von Rincón
So etwa Tomas Rincón, der sich vor dem 0:1 im Aufbau einen folgenschweren Fehlpass auf Cristian Molinaro leistete. Auch Verteidiger Jeffrey Bruma lag gedanklich schon irgendwo in der Sonne und ließ Molinaros Flanke tölpelhaft durchrutschen, so dass der Weg frei war für Cacau, der allein vor HSV-Torwart Jaroslav Drobny gefühlvoll abschloss.
Allerdings fiel das 1:0 in einer Phase, als dem VfB das Spiel zu entgleiten drohte. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia fand kaum ein Mittel gegen das auf Flankenläufe der Außenverteidiger Dennis Diekmeier und Dennis Aogo angelegte Konzept der Gäste. Nach Hereingabe von Diekmeier rettete Keeper Ulreich stark gegen Marcell Jansens Kopfball (11.), wenig später vergab Paolo Guerrero ebenfalls per Kopf nach Diekmeier-Flanke eine gute Möglichkeit.
Stuttgarts Idee, mit Rochaden der Offensivspieler Martin Harnik, Christian Gentner und Shinji Okazaki Verwirrung zu stiften, zeigte selten die erhoffte Wirkung - wenngleich die Schwaben nach dem Führungstreffer zu weiteren Chancen kamen. Die beste vor dem Pausenpfiff vergab Molinaro, als er nach einem weiteren Fehler von Bruma zu überhastet abschloss (32.).
Petric belebte Hamburger Offensivspiel
Mit Beginn der zweiten Halbzeit sollte der zunächst geschonte Mladen Petric das Offensivspiel der Hamburger beleben. Der Kroate kam für Jansen - und stand gleich im Mittelpunkt. Mit einem Zuspiel auf Guerrero riss er ein Loch in die VfB-Abwehrreihe, in das er selbst stieß. Guerrero versuchte einen Doppelpass, doch bevor der Ball beim einschussbereiten Petric am Fünfmeterraum ankommen konnte, stocherte ihn Kvist ins eigene Tor.
Hamburg bekam nun gegen mitunter fahrige Stuttgarter für kurze Zeit erneut Oberwasser - doch Cacaus zweiter Treffer wirkte wie ein Nackenschlag. Nach Zdravko Kuzmanovics öffnendem Pass auf die linke Seite flankte wieder Molinaro punktgenau, Cacau schob den Ball drei Meter vor dem Tor volley ein.
Hamburg drängte mit Macht auf den Ausgleich, den VfB-Torwart Ulreich mit zwei starken Paraden gegen den eingewechselten Robert Tesche (70.) sowie Guerrero (75.) verhinderte. Matchwinner Cacau erhielt bei seiner Auswechslung (76.) Sonderapplaus.