Berlin. . Mit dem Interimstrainer Rainer Widmayer hat Hertha BSC Berlin nach der turbulenten Trainerentlassung von Markus Babbel einen Sieg im DFB-Pokal einfahren können. Die “alte Dame“ gewann mit 3:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern und steht damit im Viertelfinale des DFB-Pokals.
Fußball-Bundesligist Hertha BSC darf weiter auf eine Finalteilnahme im eigenen Stadion hoffen: Die Berliner gewannen am Mittwochabend das Achtelfinalspiel im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern 3:1 (1:0) und stehen damit zum ersten Mal seit vier Jahren wieder im Viertelfinale. Vor 40.944 Zuschauern im Berliner Olympiastadion trafen Adrian Ramos (44. Minute), Pierre-Michel Lasogga (59.) und Patrick Ebert (90.) zum verdienten Erfolg gegen schwache Gäste aus der Pfalz, für die Itay Shechter (51.) zwischenzeitlich ausgeglichen hatte. Dies war gleichzeitig der erste und letzte Sieg von Herthas Interimstrainer Rainer Widmayer, der für den am Sonntag entlassenen Markus Babbel die Berliner Hertha betreute. Noch vor Weihnachten soll Michael Skibbe als neuer Trainer des Hauptstadtklubs vorgestellt werden.
Lasogga sorgte bei Hertha für Wirbel
Widmayer musste den gesperrten Spielmacher Raffael ersetzen, dafür erhielt dessen Bruder Ronny mal wieder eine Chance von Beginn an. Lasogga rutschte im Vergleich zum 1:1 in Hoffenheim am vergangenen Samstag für Nikita Rukavytsya in die Startelf, passen musste hingegen Roman Hubnik. So rückte Kapitän Andre Mijatovic wieder auf seine Stammposition in der Innenverteidigung. Aufseiten der Gäste gab es im Vergleich zum 1:1 gegen Hannover vom Wochenende zwei Änderungen: Stürmer Itay Shechter ersetzte Dorge Rostand Kouemaha und stürmte neben Adam Nemec, Oliver Kirch kam für Pierre De Wit im defensiven Mittelfeld zum Zug.
Die erste nennenswerte Chance hatten die in weiß gekleideten Gastgeber nach knapp vier Minuten. Lasogga rutschte am ersten Pfosten an einer Flanke von der linken Seite vorbei. Ansonsten war die Anfangsphase geprägt von vorsichtigem Spielaufbau und niedrigem Tempo. Beide Teams waren auf Ballsicherheit und Kompaktheit bedacht, das Spiel war für die frierenden Zuschauer im Olympiastadion eher mäßig anzusehen. Ein Kopfball von Adrian Ramos nach einer Ecke von Patrick Ebert war eines der wenigen Highlights im ersten Abschnitt (20.). Wenn bei Hertha etwas ging, dann über Lasogga, der seinen wuchtigen Körper oft einbrachte und ein Unruheherd in der Abwehr der Gäste war.
Ramos trifft zur Führung
Der FCK fand offensiv kaum statt, so dass Herthas Verteidigung um Mijatovic und Janker leichtes Spiel mit den oft planlos nach vorne geschlagenen Bällen der Pfälzer hatte. In der 28. Minute prüfte Olcay Sahan Berlins Keeper Thomas Kraft mit einem Distanzschuss, den Kraft jedoch über die Latte lenkte. Drei Minuten später war Kraft nach einem Kopfball von Adam Nemec erneut zur Stelle. Fast wie aus dem Nichts dann die nicht unverdiente Führung für Hertha: Ramos spielte auf den linken Flügel zu Ronny, der scharf in die Mitte flankte, wo Ramos in den Ball rutschte und ihn ins lange Eck bugsierte (44.).
Doch kurz nach Wiederanpfiff folgte die kalte Dusche für Berlin: Shechter reagierte im Strafraum nach einer flachen Hereingabe am schnellsten und schon aus zehn Metern zum Ausgleich ein (51.). Nach dem überraschenden Ausgleich nahm die Partie deutlich an Fahrt auf. Und es ging weiter Schlag auf Schlag: Der stark aufspielende Lasogga zog in der 59. Minute nach einem Fehler von Oliver Kirch über den linken Flügel Richtung Strafraum, ließ Gegenspieler Martin Amedick ins Leere rutschen und überwand mit etwas Glück Lauterns Torwart Kevin Trapp zur erneuten Führung. Auch in der Folge blieb Hertha die spielbestimmende Mannschaft, hatte in der 76. Minute jedoch Glück, als der eingewechselte Kouemaha freistehend über das Tor schoss. Kurz vor Schluss parierte Kraft noch einmal glänzend gegen Shechter, ehe Ebert zum 3:1 traf.