Ein kompliziertes Jahr liegt hinter dem FC Schalke 04. Königsblau begann es, was vielleicht nicht alle auf Anhieb parat haben, mit Felix Magath. Dass der Klub es mit Huub Stevens beenden würde, hätte im Januar wohl kaum jemand gedacht. Und die Vorstellung, dass zwischen Magath und Stevens eine Zeitlang Ralf Rangnick als Trainer in Gelsenkirchen wirken würde, wäre sehr wahrscheinlich als absurd abgetan worden. Den vierten Coach innerhalb der zwölf Monate, Übergangsmann Seppo Eichkorn, lassen wir hier mal unberücksichtigt.
Die Fluktuation auf dieser entscheidenden Position ist wahrlich atemberaubend. Sie wäre eine triftige Erklärung für einen sportlichen Notstand. Doch den gibt es nicht, im Gegenteil, Schalke spielt so gut Fußball wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das Finale 2011, der triumphale Abend gegen Werder Bremen, war atemberaubend, betörend.
Schalke ist Geheimfavorit auf die Meisterschaft
Es ist anstrengend, immer wieder von vorne anfangen zu müssen. Neues Führungspersonal bedeutet auch neue Strategien und neue Ausrichtung. Es sind vor allem zwei Entscheidungen, die den aktuellen Erfolg erklären: die Trennung von Magath und die Verpflichtung von Stevens. An diesen wegweisenden Punkten hat der Verein die richtigen Maßnahmen ergriffen.
Vor einem Jahr um diese Zeit dümpelte Schalke im Mittelfeld der Tabelle. Jetzt ist die Mannschaft sogar zum Geheimtipp für den Meistertitel aufgestiegen. Und, besser noch: Sie unterhält ihr Publikum prächtig.
Das ist ein Verdienst der sportlichen Leitung, zeigt aber auch, dass die Spieler nicht bereit waren, die Irrungen und Wirrungen in diesem Jahr als Alibi zu nehmen. Der FC Schalke 04 besitzt ganz offenbar ein Team mit einem guten Charakter. Und das verspricht allerhand für das neue Jahr.