Essen. Ein starker Lukas Podolski hat seine Kölner zu einem deutlichen 4:0-Sieg gegen den SC Freiburg geführt. Köln rettet sich somit ins Mittelfeld der Liga. Werder Bremen machte im Nordderby kurzen Prozess mit den Gästen aus Wolfsburg, der Hamburger SV holte immerhin einen Punkt in Mainz. Für Nürnberg gab es gegen Hoffenheim hingegen keine Punkte.
Angeführt von Nationalspieler Lukas Podolski hat der 1. FC Köln zum Auftakt einer englischen Woche den ersten Schritt in Richtung gesichertes Mittelfeld der Fußball-Bundesliga gemacht. Die Mannschaft von Trainer Stale Solbakken gewann gegen den SC Freiburg 4:0 (1:0) und kehrte nach zuvor nur einem Punkt aus drei Spielen wieder in die Erfolgsspur zurück. Am Dienstag kann der FC die Bilanz von nunmehr 20 Punkten im Nachholspiel gegen den FSV Mainz 05, das wegen des Suizidversuchs von Schiedsrichter Babak Rafati abgesagt worden war, verbessern. Zum Abschluss geht es am kommenden Samstag zu Bayern München.
Christian Clemens (19. und 66. Minute) und natürlich Podolski (61. und 73.) erzielten die Tore für die Kölner. Podolski machte damit seinen fünften Doppelpack der Saison und stellte seine bisherige Bundesligabestmarke aus der Saison 2009/2010 von 13 Toren ein. Kein Wunder, dass Solbakken und Sportdirektor Volker Finke vorzeitig mit Podolski verlängern wollen und Schalke 04 ein Auge auf ihn geworfen hat. Freiburg bleibt mit 13 Punkten auf einem Abstiegsplatz und verlor erstmals nach zuvor vier Spielen ohne Niederlage.
Bremen schießt Wolfsburg im Nordderby ab
Mit Tannenbaum statt W-Raute auf der Brust und einem Kantersieg gegen den VfL Wolfsburg hat sich Werder Bremen für dieses Jahr von seinen Fans verabschiedet. Im Bundesliga-Duell der besten Heimmannschaft gegen die schlechteste Auswärtsmannschaft siegten die Bremer am Samstag im Weserstadion mit 4:1 (2:0) gegen den VfL Wolfsburg, der über weite Strecken eine erschreckend schwache Leistung boten.
Sokratis (18. Minute) mit seinem ersten Tor für die Hanseaten, Claudio Pizarro (45.) mit seinem zwölften Saisontor, Markus Rosenberg (55.) und der eingewechselte Marko Arnautovic (71.) sorgten für den höchsten Heimsieg der Bremer, die sich gut erholt von den beiden herben Auswärtsschlappen in Mönchengladbach (0:5) und München (1:4) präsentierten. Schäfer vtraf in der 86. Minute für Wolfsburg. Einziger Wermutstropfen beim siebten Sieg im achten Heimspiel - nur gegen Dortmund gab es eine Niederlage - war die fünfte Gelbe Karte für Sokratis, der damit beim letzten Hinrundenspiel bei Schalke 04 fehlen wird.
Hamburger SV holt Punkt gegen Mainz
Der Hamburger SV ist auch im siebten Bundesligaspiel unter Trainer Thorsten Fink ungeschlagen geblieben. Das Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga holte vor 34.000 Zuschauern in der Mainzer Arena beim 0:0 einen Punkt und lässt nach einem schlechten Saisonstart die Abstiegsränge weiter hinter sich. Die Mainzer bleiben ihrem Aufwärtstrend ebenfalls treu und sind jetzt seit vier Spielen in Folge ungeschlagen. Mainz war nach zurückhaltendem Beginn die spielbestimmende Mannschaft, konnte die Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen.
In der ersten Viertelstunde waren beide Mannschaften darauf aus, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Marco Caligiuri setzte einen Fernschuss am Gehäuse von Hamburgs Torwart Jaroslav Drobny vorbei (2. Minute). Mainz attackierte die Hamburger bereits sehr früh in deren Platzhälfte, um dem HSV keine Spieleröffnung zu ermöglichen. Der erneut stark aufspielende Marcel Jansen konnte sich als erster Hamburger gefährlich in Szene setzen. Sein Linksschuss war jedoch zu unplatziert, um Torwart Christian Wetklo im Mainzer Gehäuse vor ernste Probleme zu stellen (16.).
Ibisevic schießt Hoffenheim gegen Nürnberg zum Sieg
In einer hart geführten Partie mit vielen Fouls und einem Platzverweis hat sich die TSG Hoffenheim am Samstag mit 2:0 (1:0) beim 1. FC Nürnberg durchgesetzt und die Franken noch tiefer in die Krise geschossen. Mann des Spiels war Vedad Ibisevic, der die Partie mit zwei Treffern (39. Minute, 56.) fast im Alleingang entschied. Nürnberg spielte mehr als eine Halbzeit in Unterzahl. Außenverteidiger Timothy Chandler hatte bereits in der 43. Minute die Rote Karte gesehen. Hoffenheims Marvin Compper sah in der Nachspielzeit wegen einer Notbremse Rot. Damit ist Nürnberg das erfolgloseste Team der vergangenen Spieltage. Der Club holte nur fünf Punkte aus letzten zehn Partien.
Nachdem Hoffenheim mit fünf Auswärtsniederlagen in Serie zuletzt den Vereins-Negativrekord eingestellt hatte, traten die Kraichgauer in Nürnberg vor rund 35.000 Zuschauern zunächst als spielbestimmende Mannschaft auf. Doch vor dem Strafraum scheiterten die Bemühungen des Teams von Trainer Holger Stanislawski meist. Das Flügelspiel lahmte und die Pässe in die Spitze gingen ins Leere. Einzig der für Daniel Williams in die Mannschaft gerückte Sebastian Rudy sorgte gelegentlich mit überraschenden Zuspielen für Gefahr.
Mönchengladbach scheitert an Austeiger Augsburg
Borussia Mönchengladbach hat im Kampf um die Herbstmeisterschaft einen Rückschlag hinnehmen müssen und die vorübergehende Tabellenführung leichtfertig verpasst. Beim engagierten Liga-Neuling FC Augsburg verlor die Mannschaft von Lucien Favre verdient mit 0:1 (0:0) und kann von Tabellenführer Bayern München morgen nun auf vier Punkte distanziert werden. Die Augsburger hingegen feierten in der 818. Paarung der Bundesliga-Historie ihren zweiten Heimsieg in Folge und stehen zum ersten Mal seit dem 12. Spieltag nicht mehr am Tabellenende.
Jan-Ingwer Callsen-Bracker sorgte mit seinem Siegtreffer in der 51. Minute vor 30.660 Zuschauern im Schneeregen der Augsburger Arena für den zweiten Sieg aus den letzten drei Spielen. Die Mannschaft des ehemaligen Gladbachers Jos Luhukay darf sich nach den harten letzten Wochen durch die couragierte Vorstellung nun wieder Hoffnungen im Abstiegskampf machen. Überraschungsteam Gladbach hingegen, das dem Underdog 80 Minuten lang unterlegen war, muss den ersten Rückschlag nach fünf Spielen ohne Niederlage erstmal verdauen. (dapd)