Dortmund. . Der Sieg gegen Piräus in der Champions League war für den BVB lebensnotwendig - dementsprechend erleichtert waren die Akteure nach der Partie. Trainer Jürgen Klopp sprach von einem „verdienten Sieg“, Neven hätte sich mehr Ordnung gewünscht. Neuling Moritz Leitner fand es „einfach nur geil“.

Während Moritz Leitner ob eines gelungenen Startelf-Debüts euphorisch und Kevin Großkreutz sehr zufrieden war mit dem 1:0-Sieg gegen Olympiakos Piräus, wusste BVB-Innenverteidiger Neven Subotic nichts so richtig anzufangen mit der Partie. Die Stimmen zum Spiel.

Neven Subotic: Der erste Champions-League-Sieg fühlt sich persönlich irgendwie nicht so gut an, wie ich gedacht hatte. Ich finde, wir haben keine riesen Spiel gemacht, aber Champions League ist nun auch eine andere Bühne als Bundesliga oder DFB-Pokal. Es war nicht spektakulär, was wir abgeliefert haben, es war eine andere Art von Fußball und es hat am Ende gereicht für einen Sieg und das ist irgendwie komisch. Ich hätte mir als Innenverteidiger ein bisschen mehr Ordnung gewünscht. Aber wir haben gewonnen und das ist das Wichtigste. Zudem wissen wir, dass wir noch besser spielen können und das ist auch gut zu wissen. Die letzten beiden Spiele zu gewinnen, ist nicht unmöglich.

Kevin Großkreutz: Das Wichtigste ist, dass wir gegen Piräus als Team gewonnen haben und das wir ganz Deutschland gezeigt haben, dass wir auch in der Champions League mithalten können. Wenn man vor dem Spiel die Hymne hört, ist das schon was Geiles und endlich haben wir auch die drei Punkte geholt. Wir sind früh in Führung gegangen und hatten unsere Chancen, das 2:0 zu machen. Außerdem standen wir kompakt und haben Olympiakos wenige Möglichkeiten geboten. Wir haben unser Spiel durchgezogen, so wie wir es in der Bundesliga auch machen. Jetzt haben wir noch zwei Endspiele vor der Brust und da freuen wir uns richtig drauf. In einem Endspiel musst du alles raushauen.

Leitner fand es „geil“ und ist „einfach nur glücklich“

Moritz Leitner: Ich bin froh über mein Startelf-Debüt und dass wir unseren ersten Champions-League-Sieg eingefahren haben. Ich fand es geil und bin einfach nur glücklich. Man freut sich einfach drauf, Fußball spielen zu dürfen und das hat einfach riesigen Spaß gemacht und ich wollte den Zuschauern und Fans zeigen, was ich kann. Ich denke, ich bin heute viel gelaufen und habe viel geackert. Ich hatte kurz vor Schluss Krämpfe in beiden Waden, das war sehr schmerzhaft, aber wegen des Sieges total egal.

Mario Götze: Ich hatte heute ein bisschen mit meiner Muskulatur zu kämpfen, bin angeschlagen ins Spiel gegangen und deshalb auch ausgewechselt worden. Wir sind froh, dass wir drei Punkte geholt haben und natürlich glücklich, dass sich die Ausgangsposition etwas verbessert hat. Darauf können wir aufbauen und das hat der Mannschaft gut getan. Die Partie gegen Piräus war hart umkämpft und das frühe Tor hat uns in der Mannschaft etwas Ruhe gebracht. Es war aber dennoch ein hartes Stück Arbeit. Eigentlich wollten wir unseren Fußball durchziehen, aber wir sind nicht so sehr auf das zweite Tor gegangen. Trotzdem war der Sieg am Ende verdient. Die verbleibenden beiden Spiele müssen wir gewinnen. Wir brauchen nicht auf die anderen Mannschaften zu gucken, denn deren Ergebnisse können wir eh nicht beeinflussen. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und dann wird man sehen, was dabei rauskommt. Eine Prognose dafür kann ich nicht aufstellen.

Klopp sah einen verdienten Sieg

Sebastian Kehl: Heute begnügen wir uns mal damit, dass wir drei Punkte geholt haben. Wie das passiert ist, ist uns in diesem Fall heute wirklich mal egal. Für Auftritte in der Champions League, bei denen wir wirklich – bis auf die zweite Halbzeit in Piräus – guten Fußball gespielt haben, wurden wir hart kritisiert und mussten viel einstecken. Ich war heute der Defensive, der hinten absichern musste. Meine Offensivaktionen waren deshalb auch sehr beschränkt. Dieses System haben wir auch schon häufiger trainiert und auch mal gespielt, das war nicht ganz neu für uns. Wir standen dadurch kompakter und sind nicht so früh auf den Gegner gegangen, außerdem haben wir versucht, die Fehler aus den vergangenen Spielen abzustellen. Ich denke, dass wir heute einen Schritt nach vorne gemacht haben. Unsere Ausgangssituation mit nur einem Punkt war nicht berauschend. Aber wir können nicht beeinflussen, wie unsere Gruppengegner spielen. Was wir beeinflussen können, ist, wie wir spielen. Wir werden in den kommenden Spielen versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen und dann sehen wir am Ende, was dabei rumkommt.

Jürgen Klopp: Heute ging es einfach darum, ein Ergebnis zu erzielen. Wir haben am Ende verdient gewonnen. Das Ergebnis lügt auch nicht, es hat die letzten Male auch nicht gelogen. Gegen Piräus wollten wir keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern das Ding hier zu ziehen - und das haben wir getan. Wir haben eine bestimmte Art Fußball zu spielen entwickelt. Dass das heute nicht diese Art von Fußball war, wissen wir auch. Aber das stört mich aber nicht.