Dresden. Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden verzichtet beim Auswärtsspiel auf St. Pauli auf die eigenen Fans. Damit zieht der Verein Konsequenzen aus den schweren Ausschreitungen einiger Dynamo-Anhänger beim DFB-Pokalspiel am vergangenen Mittwoch in Dortmund.

Nach den Krawallen beim DFB-Pokalspiel in Dortmund in der vergangenen Woche hat sich Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden selbst bestraft: Der Verein will freiwillig auf das komplette Gästekontingent beim Auswärtsspiel beim FC St. Pauli am 27. November verzichten und den Block den Hamburger Fans überlassen.

"Es tut mir sehr leid für unsere echten Fans, aber wir haben schon vor längerer Zeit angekündigt, dass wir derartige Konsequenzen ziehen, wenn es wieder zu Vorfällen kommt", sagte Dynamo-Geschäftsführer Volker Oppitz am Montag auf einer Pressekonferenz des Vereins.

Finanzielle Entschädigung

Zusätzlich wird Dynamo den Ligakonkurrenten für eventuelle finanzielle Verluste entschädigen. Darüber hinaus erklärte der Verein, eine zweite Vollzeitstelle im Bereich der Fanbetreuung zu schaffen, um die Zusammenarbeit mit den Fans weiter zu optimieren.

"Dem Verein ist bewusst, dass ihm durch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes in naher Zukunft eine empfindliche Strafe droht. Die Verantwortlichen der Sportgemeinschaft haben sich jedoch entschieden, diese nicht abzuwarten, sondern sich durch eigenes konsequentes Handeln erste Maßnahmen selbst aufzuerlegen", erklärte der Verein. Den Dresdenern drohen massive Sanktionen vonseiten des DFB, bis hin zu einem Ausschluss aus dem DFB-Pokal im kommenden Jahr.

Auch beim Ostduell ohne Fans?

Sollte es in den nächsten Zweitliga-Begegnungen erneut zu Zwischenfällen kommen, behält sich der Klub zudem vor, auch beim Ostduell in Rostock Mitte Dezember ohne eigene Fans anzureisen.

Beim Pokal-Achtelfinale bei Borussia Dortmund hatten Dynamo-Anhänger Böller und Knallkörper während des Spiels gezündet und vor und nach der Begegnung im und um das Stadion randaliert. Insgesamt wurden 17 Menschen verletzt, es entstand ein Sachschaden von rund 150.000 Euro.

(dapd/shn/ko/sid)