Dortmund. . Er trifft und trifft und trifft. Borussia Dortmund kann in dieser Saison voll auf seinen Stürmer Robert Lewandowski zählen. Der Pole ist ein Torgarant für den BVB. Der Angreifer „ist im Moment in einer riesigen Verfassung“, lobt Sportdirektor Zorc.
Zehn Tore, oder elf, vielleicht sogar schon zwölf Treffer in allen drei Wettbewerben? Robert Lewandowski unterbricht die Diskussion der Journalisten. Es sei ihm egal, wer die Tore schießt. Hauptsache der BVB gewinnt die Spiele.
Die Journalisten in der Mixedzone waren sich trotzdem lange nicht einig, wie viele Pflichtspieltore Lewandowski diese Saison schon für den deutschen Meister Borussia Dortmund erzielt hat – aber alle waren sich einig: es müssen schon einige sein. Der Pole, der eigentlich nur Ersatzmann für den lange verletzten Angreifer Lucas Barrios in der Sturmspitze war, blüht in dieser Saison förmlich auf und macht dem wieder genesenen Torjäger aus Paraguay eine Rückkehr auf seine angestammte Position äußerst schwer.
Nur noch selten Dolmetscher nötig
In gutem deutsch – und auch das ist ein Unterschied zur vergangenen Saison – erklärt der Stürmer, dass er glücklich ist, der Mannschaft helfen zu können. „Es ist mir egal, wer die Tore schießt, solange wir am Ende gewinnen.“ Nur noch selten muss er auf einen Dolmetscher zurückgreifen, um sich die Fragen übersetzen zu lassen. Lewandowski will besser werden. Auf und neben dem Platz.
„Er ist im Moment in einer riesigen Verfassung“, lobt ihn BVB-Sportdirektor Michael Zorc. „Insgesamt ist er auch ein bisschen lockerer – es hilft ihm natürlich, dass er jetzt mittlerweile sehr gut deutsch spricht.“ Er habe viel gelernt und auch die Mannschaft habe ihm geholfen, seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Mittlerweile liest er sogar Zeitung auf Deutsch. „Robert war schon immer offen und zugänglich“, erzählt Mitspieler Sven Bender. „Das Augsburg-Spiel war es, wo bei ihm der Knoten geplatzt ist. Seitdem hat er fast in jedem Spiel getroffen.“
„Unheimlich viel Selbstvertrauen“
Auch die gewonnene Meisterschale hat dem polnischen Nationalstürmer mit mehr Selbstbewusstsein ausgestattet. Er habe einen Schritt nach vorne gemacht, erklärt Zorc. „Er nutzt die Chancen und macht die Dinger rein, er behauptet die Bälle gut und spielt mit unheimlich viel Selbstvertrauen.“
Er spielt sehr gut mit, ergänzt Bender, „für uns ist er eine wichtige Anspielstation, wenn wir den Ball nach vorne tragen.“ Für einen Stürmer sei es zudem wichtig, zu treffen. In der vergangenen Saison habe er die eine oder andere Chance liegen gelassen, so Bender, und „das kratzt am Selbstbewusstsein eines Stürmers. Diese Saison trifft er und macht wichtige Tore.“
Elf Treffer auf dem Konto
Elf Treffer hat der Pole inzwischen in der Bundesliga, Champions League und im DFB-Pokal insgesamt auf seinem Konto. Eigentlich gibt es für Dortmunds Trainer Jürgen Klopp keinen triftigen Grund, seine Formation zu wechseln und Barrios in die Spitze zu stellen. Aber „in der Rückrunde der vergangenen Saison habe ich auch auf der Zehn gespielt“, erinnert sich Lewandowski. Und das „fast alle Spiele.“ Dabei hat er diese Rolle beim BVB zum ersten Mal in seiner Karriere ausgefüllt. „Ich fühle mich als Stürmer etwas wohler“, erzählt der 23-Jährige. „Aber wenn ich auf der Zehn spielen muss, dann muss ich da eben spielen“, lacht Lewandowski.
Michael Zorc hat am Ende noch eine ganz andere Erklärung für Lewandowskis Leistungssprung: „ Ihr habt Robert letzte Saison zu schlecht gesehen“, erläutert Zorc den Journalisten, „das haben wir euch aber auch immer gesagt.“