Gelsenkirchen. Das Spiel der deutschen Nationalelf hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert - die Stimmung bei Länderspielen hat sich eher in die entgegengesetzte Richtung entwickelt. Schuld daran ist der DFB. Ein Kommentar.
Vielleicht hat sich das Publikum bei Länderspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft seit der WM im eigenen Land gewandelt. Vielleicht ist seit 2006 nicht nur der Stil der Nationalelf anders geworden. Die Stimmung in den deutschen Stadien, wo Jogis Jungs spielen, ist es auf jeden Fall.
Okay, die Fan-Kultur der Nationalmannschafts-Anhänger ist nicht mit der eines Bundesliga-Teams zu vergleichen. Aber mit dem Rahmen- oder besser Entertainment-Programm vor und während eines Länderspiels unterbindet der Deutsche Fußball-Bund quasi jede aufkommende Stimmung schon im Keim.
Die DFB-eigenen Stadionsprecher Petra Klein und Christian Stoll reden fast ununterbrochen, versorgen die Fans im Stadion mit jeder Menge unnötiger Informationen zum Spiel – und, wenn die beiden Stadionsprecher in Anzug mal pausieren, dröhnt laute Pop-Musik aus den Stadionboxen, da würde ein startendes Flugzeug blass vor Neid werden.
Die Zuschauer in der sonst so stimmungsvollen Nordkurve hätten nicht den Hauch einer Chance gehabt, irgendein Lied anzustimmen. Wahrscheinlich haben sie es beim 6:2-Sieg gegen Österreich gar nicht erst versucht.
Vielleicht hat sich die Art, Fußball zu gucken wirklich geändert. Wenigstens die Polizei-Kapelle, die die Nationalhymne spielt, ist aus alten Zeiten übrig geblieben. Fragt sich, wie lange noch…