Daegu. Malte Mohr zeigte im Stabhochsprung eine prima Flugshow. Pech, dass seine übersprungenen 5,85 Meter wegen der höheren Zahl der Fehlversuche nur zum fünften Platz reichten. Neuer Weltmeister ist der Pole Pawel Wojciechowski mit 5,90 Metern.
Es war die Nacht der fliegenden Riesen-Insekten im Stadion von Daegu. Der schwüle Abendwind trieb eine bedrohlich aussehende Mischung aus Heuschrecken und Libellen durch die Luft. Die Tiere konnten in den Böen kaum steuern und rauschten in die Sitzreihen.
Unten in der Kurve der Arena hatten es die Stabhochspringer nicht viel besser. Dem Polen Lukasz Michalski und dem Russen Dimitri Starodubtsew brach zudem auch noch der Stab, beide hatten bei ihren Stürzen großes Glück, dass sie sich nicht verletzten
Schwierige WM-Bedingungen, mit denen der gebürtige Bochumer Malte Mohr, der für die LG Stadtwerke München startet, aber zurecht kam. Der 25-Jährige zeigte eine prima Flugshow. Pech, dass seine übersprungenen 5,85 Meter wegen der höheren Zahl der Fehlversuche nur zum fünften Platz reichten. Neuer Weltmeister ist der Pole Pawel Wojciechowski mit der Jahresweltbestleistung von 5,90 Metern. Der Kubaner Lazaro Borges gewann mit ebenfalls 5,90 Metern Silber, der Franzose Renaud Lavillenie mit 5,85 Metern Bronze.
Bei seinem Kampf um eine Medaille musste Mohr in Daegu auf seinen Trainer Chauncey Johnson verzichten, der zu Hause blieb, weil er Vater wird. Für ihn sprang Tim Lobinger als Betreuer ein, der zusammen mit Mohr in München trainiert. Am Ende schob Lobinger auf der Tribüne sogar seine obligatorische Sonnenbrille in die Haare, half aber auch nicht beim Durchblick. Mohr scheiterte am Ende dreimal deutlich an seiner persönlichen Bestleistung von 5,90 Metern, es blieb bei dem fünften Platz.
Ärgerlich nur, dass die Zuschauer während der letzten Sprünge, der letzten Entscheidung des Abends, scharenweise die Plätze auf der Tribüne verließen und schon zu den Bussen gingen. Vielleicht lag es daran, dass die Südkoreaner mehr von Stäbchen als von Stäben verstehen…