Mönchengladbach. . Deutschlands Hockey-Asse haben bei der Heim-EM in Mönchengladbach vorzeitig das Halbfinale erreicht und damit eines der drei Olympiatickets für London 2012 fast sicher.

Das Halbfinale erreicht, London vor Augen: Die deutschen Hockey-Herren haben bei der Heim-EM in Mönchengladbach Titelkurs genommen und die direkte Olympia-Qualifikation fast geschafft. Am Montagnachmittag gewann das Team von Bundestrainer Markus Weise sein zweites Vorrundenspiel gegen den Olympiazweiten Spanien verdient mit 3:1 (0:0) und steht damit vorzeitig in der Runde der letzten Vier - dort werden drei Tickets für die Sommerspiele 2012 vergeben.

Christopher Wesley (41.), Thilo Stralkowski (48.) und Moritz Fürste (65.) erzielten die Treffer für den Olympiasieger, der am Samstag gegen Belgien mit einem 3:1 ins Turnier gestartet war. Eduard Tubau erzielte den Ehrentreffer für Spanien (69.).

"Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung über die gesamte Spielzeit hinweg. Wir haben heute als Team eine starke Leistung abgerufen", sagte Weise und richtete gleich mit einem Schmunzeln den Blick auf das nächste Spiel: "Unser Ziel ist es nicht, gegen Russland zu verlieren und auszuscheiden."

Da Belgien gegen Russland mit 7:1 (3:0) gewann, steht Weises Team bereits vor dem abschließenden Gruppenspiel am Mittwoch (15.00 Uhr/WDR) gegen Russland sicher im Halbfinale. Gegen den Außenseiter reicht ein Unentschieden zum Gruppensieg. Sollte Olympia-Gastgeber England sich in Gruppe B für das Halbfinale qualifizieren, hätte Deutschland sein Olympia-Ticket in der Tasche.

Deutsche Defensive war aufmerksam

Das 109. Aufeinandertreffen mit Spanien war zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Deutschland präsentierte sich aber im zweiten Durchgang lauf- und willensstärker. Der torgefährliche Angriff der Spanier, die in ihrem ersten Spiel Russland 5:0 besiegt hatten, kam gegen die aufmerksame deutsche Defensive nur selten zum Abschluss.

Trotz anfänglichen Dauerregens waren rund 6000 Zuschauer in den Gladbacher Hockey-Park gekommen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase bestimmten zunächst die Spanier das Spielgeschehen, ohne dabei große Torgefahr zu entfachen. Gegen Mitte der ersten Halbzeit kam Deutschland immer besser in die Partie und erspielte sich erste Chancen. In der Spitze zeigte sich Florian Fuchs sehr beweglich. Der 19 Jahre alte Stürmer hatte in der 21. Minute gleich zweimal die Führung auf dem Schläger: Zunächst scheiterte Fuchs am spanischen Torwart Francisco Cortes - und dann am Pfosten.

Nach dem Seitenwechsel versuchte Weises Team, das Tempo hochzuhalten und den Gegner in die eigene Hälfte zu drängen. Deutschland kombinierte gefällig und ging in der 41. Minute durch Wesley verdient in Führung. Anschließend spielte der sechsmalige Europameister, der zuletzt 2003 in Barcelona EM-Gold gewonnen hatte, weiter nach vorne. Mit seinem zweiten Turniertreffer gelang Stralkowski schließlich die Vorentscheidung (48.). In der 65. Minute schloss Fürste ein Solo erfolgreich ab und machte alles klar. Tubaus Ehrentreffer war nicht mehr als Ergebniskosmetik.

In einem insgesamt sehr starken deutschen Team verdienten sich Fürste und Fuchs die Bestnoten, bei Spanien überzeugte vor allem Torwart Cortes. (sid)