Dortmund. . Kevin Großkreutz von Borussia Dortmund war nach seinem abgefälschtem Treffer zum 2:0 nicht zu halten. Er stürmte jubelnd auf den Fanblock des 1. FC Nürnberg zu. Die mit Schalke 04 befreundeten FCN-Fans hatten zuvor Teamkamerad Götze geschmäht.
Ein Tor kann man mit den eigenen Fans feiern. Oder gegen die Fans der anderen Mannschaft. Für letztere, eher ungewöhnliche Variante hatte sich am Samstag Kevin Großkreutz nach seinem 2:0 entschieden. Der Torschütze kam, weit entfernt von seiner geliebten Südtribüne, vor dem Gästeblock der Nordtribüne zum Stehen, der entsprechend aufgebracht reagierte.
Nürnberg pflegt Fanfreundschaft zu Schalke 04
Dazu muss man wissen: Die Nürnberger verbindet eine Fanfreundschaft mit Schalke, was sie auch per Banner dokumentierten. Und der Ur-Borusse Großkreutz ist weder Schalke noch entsprechenden Bannern zugeneigt. Für ihn waren das Tor und der Jubel, anders als eine Lärm-Kanone, die richtige Antwort auf Schmähungen von gegnerischen Fans. Die hatte nämlich Mario Götze vor jeder Ecke abbekommen, die er vor dem Gäste-Fanblock schießen musste. Für den provokativen Jubel gab es Beschwerden von Nürnberger Seite. Die ähnelten der Kritik des BVB, nachdem Christian Wetklo (Mainz) und Halil Altintop (Schalke) in Dortmund zu ausgiebig vor der gegnerischen Südtribüne gefeiert hatten.
Ausgiebiger Jubel vor den gegnerischen Fans hat schon mehrfach für Unruhe gesorgt. Aus diesem Grund stieß unter anderem die Verpflichtung von Manuel Neuer bei den Fans des FC Bayern München auf viel Gegenwehr. Neuer hatte einst beim Auswärtssieg in der Münchener Arena den Eckfahnenjubel von Torwart Oliver Kahn imitiert. Der Ex-Nationaltorhüter hatte auf diese Weise die glückliche Meisterschaft 2001 - der FC Bayern gewann in der Nachspielzeit durch einen Patrik-Andersson-Freistoß die Schale, während im Gelsenkirchener Parkstadion alle Schalke-Fans ihren Verein bereits als deutschen Meister wähnten - ausgiebig gefeiert.
Eklat um Manuel Neuer
Zuvor hatte es schon einen Eklat um Manuel Neuer im Stadion in Dortmund gegeben. Nach dem Revierderby feierte der damalige Schalke-Schlussmann ausgiebig vor der Kulisse der Südtribüne. Außerdem soll er sich nach Ende des Spiels eine körperliche Auseinandersetzung mit Kevin Großkreutz geliefert haben. Beweise dafür hat es jedoch zu keiner Zeit gegeben.
Und noch eine weitere Episode ausgiebiger Jubelarien ereignete sich in Dortmund: Richtig übel genommen haben die FCN-Fans ihrem eigenen Spieler die Zuwendung zu seinem Ex-Klub. Jan Koller, ehedem Torjäger des BVB, hatte im Trikot der Franken mit den Dortmund-Fans gefeiert, nachdem sie dem einstigen Publikumsliebling schon während des Spiels mit Sprechchören gehuldigt hatten. Danach ließ sich das zerstörte Verhältnis zwischen dem 2,02-Meter-Schlaks und den FCN-Anhängern nicht mehr kitten.