Frankfurt/Main. Der TV-Rechte-Poker in der Fußball-Bundesliga nimmt wenige Monate vor Beginn der Ausschreibung im Herbst 2011 konkrete Formen an. Für Sky dürfte es deutlich teurer werden als bisher.

Der TV-Rechte-Poker in der Fußball-Bundesliga nimmt wenige Monate vor Beginn der Ausschreibung im Herbst 2011 konkrete Formen an. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung bietet die Deutsche Fußball Liga (DFL) im Ausschreibungsverfahren zehn Live-Pakete für die Übertragungen im Pay-TV an. Damit hat die DFL ein neues Konkurrenzfeld eröffnet, das der Liga ab der Saison 2013/2014 deutlich mehr Geld als die bislang 412 Millionen Euro pro Jahr sichern soll. Insgesamt werden zwölf Pakete ausgeschrieben.

"Wir brauchen mit Blick auf die TV-Einnahmen unbedingt Wettbewerb, und den können wir nur erreichen, indem wir in drei Dimensionen denken: Technologie, Pakete und Szenarien", sagte DFL-Chef Christian Seifert zuletzt Sport Bild.

Verschiedene Pakete im Angebot

Das sogenannte Basispaket A soll das Spiel der Woche am Samstag um 18.30 Uhr enthalten, zusätzlich die Samstagsspiele drei bis fünf. Wahlweise hat der Bieter noch ein Zugriffsrecht auf das Spiel eins oder zwei und das Sonntagsspiel um 17.30 Uhr sowie die beliebte Live-Konferenz. Das Paket B beinhaltet das nicht ausgewählte Samstags- und ein weiteres Sonntagsspiel um 15.30 Uhr. Im Paket C zu finden sind das Freitagsspiel und ein wegen der Teilnahme der deutschen Klubs an den internationalen Wettbewerben mögliches drittes Sonntagsspiel (17.30 Uhr).

Damit der aktuelle Pay-TV-Partner Sky im gewohnten Umfang berichten kann, müsste er sich also mindestens sieben Pakete sichern. Jeweils drei Pakete für die Übertragungen der Bundesliga im Pay- sowie Web-TV und Paket D für die 2. Bundesliga, die nur im Komplettangebot ausgeschrieben wird. An der 2. Liga soll aber auch ESPN interessiert sein. Allerdings hat Sky auch die Möglichkeit, sich zusätzlich die drei Pakete für das IP-TV, die derzeit noch bei der Telekom liegen, zu sichern. Dafür müsste Sky voraussichtlich aber weit mehr als bisher durchschnittlich 225 Millionen Euro jährlich zahlen. Für die IP-TV-Rechte zahlt die Telekom derzeit 25 Millionen Euro pro Jahr.

Sky zahlt derzeit 225 Millionen, die Telekom 25 Millionen

Die Zustimmung des Kartellamts vorausgesetzt, werden die Pakete also für alle drei Vertriebswege (herkömmliches Pay-TV, IP-TV und Web-TV) auf den Markt kommen. Zudem wird es noch ein neues Paket E geben, das nur das Hinrunden- und Rückrunden-Eröffnungsspiel sowie den Supercup und die Relegationsspiele beinhaltet. Dieses Angebot richtet sich an die frei empfangbaren Sender, ebenso Paket F, das nur das Montagsspiel der 2. Bundesliga enthält. Die DFL wollte den Bericht am Dienstag nicht kommentieren. Zumindest wird aber der Spielplan nicht verändert, wie die DFL zuletzt bereits erklärt hatte. (sid)