Hamburg. . Wladimir Klitschko war zuletzt häufig wegen langweiliger Kämpfe und angeblich schwacher Gegner kritisiert worden. Nach dem Punktsieg über David Haye sprach der Schwergewichts-Champion Klartext.

Nach dem Punktsieg über den Briten David Haye rechnete Wladimir Klitschko mit seinen Kritikern ab. Gleichzeitig bedauerte der Schwergewichts-Champion, dass es nicht zum K.o.-Sieg gegen den Provokateur aus London gekommen war. "Er hat mich wirklich angepisst", sagte Klitschko, "das war unter der Gürtellinie. Es war auch nicht cool. Deshalb bin ich auch unglücklich, dass es mit dem K.o. nicht geklappt hat. Der Kampf und das Ergebnis sprechen aber für sich selbst."

Klitschko, der häufig wegen langweiliger Kämpfe und angeblich schwacher Gegner kritisiert worden war, bezwang damit auch den letzten ernst zu nehmenden Kontrahenten im Schwergewicht. Der 35-Jährige, der mit dem WBA-Titel den letzten der vier wichtigsten WM-Gürtel in die Familie holte, ließ Genugtuung durchklingen: "Nach meinen zwei Niederlagen 2004 war ich am Boden und fast zerbrochen. Aber ich bin drangeblieben und wiedergekommen. Heute kann ich meinen Kritikern sagen, sie sollen ihre Klappe halten." Klitschko ergänzte allerdings: "Ich muss mich auch bei ihnen bedanken, sie haben mich zusätzlich motiviert."

David Haye hatte nach dem Kampf erklärt, er sei nicht in der Lage gewesen, seine beste Leistung zu zeigen, da er durch einen Zehenbruch entscheidend gehandicapt gewesen sei. Klitschko empfahl dem Briten nach dem Scheitern Zurückhaltung: "Ich kann Haye nur den Rat geben, nie nach einer Niederlage über eine Verletzung zu sprechen. Man sieht sonst als ein schlechter Verlierer aus. Hat Haye ein Attest? Der Zeh sieht doch eher wie nach einem Bienenstich aus."

Traumquote für RTL

Klitschkos historischer Erfolg hatte RTL eine Traumquote beschert. 16,28 Millionen Zuschauer verfolgten nach Angaben des Senders das Kampfende und erlebten den Punktsieg. Der Spitzenwert wurde in der Nacht zu Sonntag um 0.15 Uhr gemessen und entsprach einem Marktanteil von 75,7 Prozent. Im Durchschnitt brachte es die Übertragung auf 15,50 Millionen Zuschauer. Das entsprach einem Marktanteil von 67 Prozent.

So viele Zuschauer hatten zuvor noch nie einen Klitschko-Kampf bei RTL gesehen. Für die bisherige Bestmarke (13,45 Millionen) hatte Witali Klitschkos WM-Sieg gegen den US-Amerikaner Shannon Briggs am 11. Oktober 2010 gesorgt. (dapd/sid)