Hamburg. Drei Tage vor dem Titel-Vereinigungskampf gegen Wladimir Klitschko hat der britische Schwergewichtsweltmeister David Haye mit seinem Team einen Tausch des Ringrichters gefordert. Klitschko nannte Haye derweil einen “Möchtegern-Schwergewichtsboxer“.

Neues Störfeuer vom Haye-Lager: Drei Tage vor dem Titel-Vereinigungskampf in Hamburg gegen Wladimir Klitschko (Samstag, 22.45 Uhr/RTL) hat der britische Schwergewichtsweltmeister David Haye mit seinem Team einen Tausch des Ringrichters gefordert. Der für den Boxkampf des Jahres vorgesehene US-Amerikaner Genaro Rodriguez habe bereits vier Kämpfe von Klitschko geleitet und stehe daher unter dem Verdacht der Befangenheit, sagte das Lager des WBA-Champions Haye.

Die Verbände WBO und IBF, deren Titel der Ukrainer Klitschko hält, haben Rodriguez aber bereits zugestimmt. Einzig von der WBA gibt es noch keine offizielle Bestätigung. Haye-Manager Adam Booth machte klar, dass im Falle einer Ablehnung von Rodriguez seitens der WBA nur um die Titel nach Version der WBO und IBF geboxt würde.

Anstelle von Rodriguez fordert das Lager des 30-jährigen Haye den Puerto Ricaner Luis Pabon. "Das ist doch alles Quatsch. Pabon hat zwei der letzten drei Haye-Kämpfe geleitet. Wenn überhaupt müssten sie ja einen Ringrichter fordern, der noch nie einen Kampf von Klitschko oder Haye geleitet hat", sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte dem Sport-Informations-Dienst (SID). "Solche Kämpfe sollen von den besten Ringrichtern geleitet werden. Da bleibt es nicht aus, dass ein Richter schon einmal einen Kampf von einem der Kontrahenten geleitet hat."

Ein offizielle Frist für die endgültige Ansetzung des Ringrichters nannte Bönte nicht: "Aber es muss ja praktikabel sein und ein neuer Richter müsste rechtzeitig vor dem Kampf hier sein."

Auch Klitschko provoziert

Die Antwort von Schwergewichtsweltmeister Wladimir Klitschko war ungewohnt lautstark und provokant. "Für mich ist Haye kein besonderer Gegner und als Boxer nichts Besonderes", sagte der Titelträger nach Version der IBF und WBO der Sport Bild. "Er hat sich durch sein Mundwerk einen Namen gemacht, nicht durch seine Kämpfe. Er ist ein Möchtegern-Schwergewichtsboxer. Eigentlich gehört er ins Cruisergewicht."

Dennoch will der 30-jährige Ukrainer den WBA-Weltmeister nicht unterschätzen. "Haye ist ein Kämpfer. Ich erwarte, dass er gegen mich so gut sein wird wie nie zuvor in seiner Karriere", sagte Klitschko, der sich inzwischen ebenfalls als echten Kämpfer sieht.

Die bitteren Niederlagen gegen Corry Sanders 2003 und Lamon Brewster 2004 hätten ihn stärker gemacht. "Mein Bruder Witali war von Geburt an ein Kämpfer. Ich bin im Laufe der Karriere zu einem geworden", sagte Klitschko und lässt keinen Zweifel an einem Sieg am Samstag: "Ich habe acht Wochen knallhart trainiert und bin topfit. Wenn ich hundertprozentig vorbereitet bin, gibt es auf der Welt keinen Menschen, der mich schlagen kann." (sid)