Essen. . Das junge deutsche Damen-Tennis-Trio um Sabine Lisicki, Julia Görges und Andrea Petkovic macht Hoffnung. Sie sind ein Versprechen auf eine große Zukunft. Ein Kommentar.

Was fällt Ihnen eigentlich ein zu Namen wie, sagen wir mal, Nicolas Kiefer? Oder Tommy Haas? Wie wäre es mit Rainer Schüttler?

Tolle Tennisspieler, na klar. Protagonisten eines Tennis-Booms? Eher weniger. Vielmehr stehen sie – insbesondere Haas und Kiefer – für enttäuschte Sieges-Hoffnungen, für ein Versprechen, das sie nicht einlösen konnten. Eines ist diesem Herren-Trio gemeinsam: Alle drei standen im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. Bei Schüttler etwa liegt das erst drei Jahre zurück. 2008, in, ja genau, Wimbledon. Diesen Erfolg aber haben, bis auf echte Tennis-Enthusiasten, alle längst vergessen.

Es zeigt vor allem eins: Das kurze Aufmerksamkeits-Strohfeuer eines Grand-Slam-Halbfinales muss beileibe keinen Flächenbrand auslösen. Genau an dieser Wegscheide bewegt sich nun das deutsche Damen-Tennis nach dem fulminanten Siegeszug von Sabine Lisicki beim traditionsreichen Rasenturnier. Gestern wurde diese traumhafte Reise von Maria Scharapowa souverän gestoppt. Lisicki war nach famosem Start der erfahrenen und abgezockten Russin mehr oder minder deutlich unterlegen. Das ist wahrlich keine Schande, nicht ‘mal Grund für Gemäkel.

Das junge deutsche Trio um Lisicki, Julia Görges und Andrea Petkovic, mit 24 Jahren schon die älteste, macht Hoffnung. Ihre Zeit, so ist man geneigt zu glauben, wird kommen. Sie sind ein Versprechen auf eine große Zukunft. Doch dieses einzulösen, den letzten Schritt zu machen – das ist die schwierigste Aufgabe.

Sabine Lisickis Triumphzug in Wimbledon

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