Bochum. . Friedhelm Funkel ist sauer auf Mittelfeld-Spieler Mimoun Azaouagh, der wegen seines angegriffenen Sprunggelenks pausieren muss. Er fährt nicht mit ins Lauftrainingslager nach Willingen. Kevin Vogt ist nach seinem Innenbandriss aber mit dabei.
„Die Vorfreude auf den Fußball ist immer da“, hatte Friedhelm Funkel am Samstagmittag gesagt, und dass man „voller Tatendrang“ sei, dort „anzuknüpfen, wo wir aufgehört haben“. Von einer „anderen, besseren Atmosphäre und Stimmungslage“ als ein Jahr zuvor sprach der VfL-Trainer noch und musste am Ende des ersten Trainingstages doch eine Art Stimmungskiller verdauen. Mimoun Azaouaghs angegriffenes Sprunggelenk hielt selbst die geringe Start-Belastung nicht aus, der Mittelfeld-Akteur wird nicht mit ins Lauftrainingslager nach Willingen fahren.
„Das ist nicht sehr professionell“, urteilte Funkel am Sonntag über das Urlaubsverhalten Azaouaghs, der „wohl gedacht hat, das geht von selbst weg“, anstatt die Verletzung mit Reha-Maßnahmen in den Griff zu bekommen. „Das wird ihn zurückwerfen“, sagte Funkel noch, dem die Enttäuschung anzumerken war, auch wenn er - sozusagen kompensatorisch - seine jungen Neulinge Daniel Ginczek und Christoph Kramer lobte.
Concha wohl nicht rechtzeitig fit für's erste Saisondrittel
Jedenfalls wird Azaouagh nun gemeinsam mit Patrick Fabian und Matias Concha Rehabilitation in Bochum betreiben, während der Großteil der Mannschaft ab Montag in Willingen bei einem schweißtreibenden Laufprogramm den inneren Schweinehund zu überwinden versucht.
Concha wurde übrigens am Samstag von den etwa 800 Neugierigen auf dem Leichtathletikplatz mit warmem Applaus empfangen. Vielleicht hilft ihm die Zuneigung der Fans ja, etwas schneller auf die Beine zu kommen, denn des Schweden Laufstil deutete nicht darauf hin, dass es bei ihm momentan ein belastbares Fundament gibt. Im ersten Saisondrittel sollte man also lieber nicht mit ihm rechnen.
Deutlich besser sieht es für Kevin Vogt aus, der zwar bei der Eröffnung fehlte, aber in Willingen mit von der Partie sein wird. Vogt hat nach seinem Innenbandriss hart dafür gearbeitet, so schnell wie möglich wieder auf den Rasen und an den Ball zu kommen.
Funkel mit dem jetzigen Kader zufrieden
Alle vier Neulinge hatten sich zum Start eingefunden. Lukas Sinkiewicz, Daniel Ginczek, Christoph Kramer und Denis Berger, dem im ersten, kurzen Testspiel sogar ein Tor gelang, machten einen guten Eindruck und zogen voll mit. Sie scheinen gewillt zu sein, den Konkurrenzkampf aufzunehmen. Was Friedhelm Funkel, der „mit dem Stand des Kaders zum jetzigen Zeitpunkt zufrieden“ ist, „obwohl die Liste lang ist“, gefallen wird. Funkel wies darauf hin, dass man in der vergangenen Saison „viele Spiele in der Schlussphase“ gewonnen habe, der physisch gute Zustand der Spieler also ein Schlüssel zum Erfolg gewesen sei. Auch die „Teamfähigkeit“ gelte es zu erhalten. Der VfL-Trainer erinnerte daran, dass kurz vor dem Jahreswechsel die „jungen und die älteren Spieler aufeinander zugegangen“ seien, diesen „Weg“ wolle man nun „weitergehen“ und diesmal „von Beginn an um die Aufstiegsplätze mitmischen“.
Die enorm kurze Vorbereitungsphase bringe „keine großartigen Probleme“, auch wenn man das „ja nicht unbedingt gut finden muss". Funkel hatte vor einigen Tagen sein Missfallen darüber geäußert, geht aber nun als alter Hase pragmatisch mit dem Unabänderlichen um. „Wir werden alles ein bisschen anders gestalten“, sagte er und beschloss dann dieses leidige Thema: „Wir werden das schon hinkriegen.“