Der VfL Bochum scheint eine gute Wahl getroffen zu haben mit Jens Todt als neuem Sportvorstand. Der Ex-Profi spricht eine klare Sprache, hat konkrete Vorstellungen, die er auch formulieren kann, und wirkt komplett angstfrei. Da ist keine Spur von Unsicherheit zu spüren, und das ist nicht selbstverständlich bei jemandem, der sich zwar bestens auskennt im Fußball-Business, aber bislang nicht so im Fokus der Öffentlichkeit gestanden hat, wie das jetzt der Fall ist.
Natürlich muss man abwarten, wie Todt damit umgehen wird, wenn ihm der Wind mal ins Gesicht bläst, wenn es nicht so läuft, wie es soll, und wenn die kritischen Stimmen sich häufen.
Jedenfalls hat er eine komfortable Startposition - im Gegensatz zu seinem Vorgänger. Thomas Ernst debütierte unter den argwöhnischen Augen des damaligen Aufsichtsrats-Chefs Werner Altegoer - nach dessen Zoff mit Stefan Kuntz. Ausgerechnet Ernsts emanzipatorischer Akt, die Bestellung von Heiko Herrlich, geriet zum Eigentor. Damit war für ihn der Drops gelutscht.
Ernst-Otto Stüber, Altegoers Nachfolger, will gar nicht überall mitreden. Er muss nur die Leute finden, die die richtigen Entscheidungen treffen. Jens Todt darf man das zutrauen.