Essen. Die wegen Blutdopings gesperrte Claudia Pechstein erhält Unterstützung vom DOSB-Aktivensprecher Christian Breuer: "Ich glaube fest, dass unsere Eisschnellläufer nicht dopen."
Der Aktivensprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes und ehemalige Eisschnellläufer Christian Breuer hält die wegen Blutdopings gesperrte Claudia Pechstein für unschuldig und hat ihr Unterstützung zugesagt. "Ich glaube fest, dass unsere Eisschnellläufer nicht dopen. Und es muss unsere Aufgabe sein, die Öffentlichkeit von talentierten und sauberen Sportlern zu überzeugen", sagte Breuer im Interview der Rheinischen Post.
"Sollte sich der Verdacht einer Manipulation bestätigen, wäre das fatal für den Sport. Jedoch möchte ich davon zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgehen, denn es gilt die Unschuldsvermutung. Und bei dem anstehenden Gang vor den CAS benötigt Claudia jede Unterstützung", sagte Breuer.
Er finde es problematisch, jemanden aufgrund von Indizien zwei Jahre zu sperren: "Zumal noch Vermutungen im Raum stehen, dass es im Rahmen der Blutanalysen Formfehler gegeben haben könnte."
Breuer: Blutproben nicht in Wada akkreditierten Laboren untersucht
Breuer verwies darauf, dass einige Blutproben Pechsteins durch die ISU nicht in von der Weltantidoping-Agentur (Wada) akkreditierten Laboren untersucht wurden: "Der Indizienbeweis ist grundsätzlich auch eine schlüssige Methode. Aber er muss eindeutig nachvollziehbar und nachprüfbar sein und die beweiserheblichen Daten müssen nach standardisierten Methoden erhoben worden sein. Im Fall Pechstein gibt es an der Vorgehensweise des internationalen Verbandes ISU berechtigte Zweifel."
Der Aktiven-Beirat setze sich für den Kampf gegen Doping und den Wada-Code ein, sagte Breuer. Deshalb arbeite der Beirat eng mit den Antidoping-Agenturen zusammen. "Wer gedopt ist, muss gesperrt werden. Wir wollen keine Betrüger in unseren Reihen. Jedoch muss der Vorwurf bewiesen werden", sagte Breuer.
Die ISU hatte Pechstein nur anhand von Indizien wegen Blutdopings für zwei Jahre gesperrt.