Gelsenkirchen. .

Vor dem wegweisenden Spiel beim FC St. Pauli hat der neue Trainer Ralf Rangnick bereits einiges verändert. Die Frage wird sein, wie schnell die Umstellungen Erfolg bringen können.

Ralf Rangnick beobachtet, analysiert, plant und tüftelt: Welche Spieler sind flexibel genug, um seine Vorstellungen vom neuen Schalker Fußball mit schnellem Passen und direktem Umschalten bereits an diesem Freitag im schweren Auswärtsspiel beim FC St. Pauli umsetzen zu können? Nach der ersten Arbeitswoche lobt der neue Trainer seine Spieler pauschal: „Die Jungs waren mit hohem Engagement dabei.“ Dennoch denkt er über Umbauten nach: im personellen und im taktischen Bereich.

Rangnicks 1. Training

1/45

Vor der Woche der Wahrheit mit Spielen in St. Pauli, bei Inter Mailand und gegen Felix Magaths VfL Wolfsburg hat Rangnick schon einiges umgekrempelt. Im Training hilft ihm ein Dolmetscher („So lange, bis mich alle Spieler verstehen“), ein Arzt ist jetzt auch immer dabei („Ich maße mir nicht an, zu entscheiden, ob jemand gesund ist oder nicht“), trainiert wird auf dem Arena-Rasen („Im Parkstadion sah es aus, als hätten wir Kugelstoßen gemacht“), und es steht kein Spieler mehr auf dem Abstellgleis („Es ist ein Gebot der Fairness, nicht schon nach wenigen Tagen Urteile zu fällen“). All diese Aussagen klingen wie Sticheleien gegen seinen komplett anders arbeitenden Vorgänger - obwohl Rangnick ausdrücklich betont, dass er sie so keinesfalls bewertet wissen möchte.

Hoffnungen auf neue Einsätze darf sich vor allem Alexander Baumjohann machen, der von Magath zum Tribünengast degradiert wurde. Rangnick bescheinigt dem offensiven Mittelfeldmann „überdurchschnittliche Fähigkeiten“. In die erste Elf käme er aber wohl nur, wenn Rangnick auf ein Zwei-Spitzen-System mit Jefferson Farfan neben Raúl umstellen würde.

„Wenn wir nicht gewinnen, müssen wir uns wieder mehr mit dem Thema Klassenerhalt auseinandersetzen“, warnt der neue Trainer. Er weiß: Dieses Spiel gibt die Richtung vor. Für Schalke, aber auch für ihn.