Neuer Ärger auf Schalke. Die harte Kritik des Nationaltorhüters an seinen Mitspielern und (indirekt) auch an Trainer Felix Magath sollte eigentlich die letzten Schönredner auf Schalke wachrütteln. Ein Kommentar.

Als auf Schalke zum ersten Mal öffentlich über einen möglichen Transfer von Manuel Neuer aus finanziellen Gründen diskutiert wurde, hat Clemens Tönnies ein Machtwort gesprochen. Ein Verkauf, so der Aufsichtsrats-Chef, komme nicht in Frage, weil Neuer schließlich das Gesicht Schalkes sei.

Das ist der inzwischen zur unumstrittenen deutschen Nummer 1 aufgestiegene Torhüter heute mehr denn je. Von Neuer ist allerdings nicht die Rede, wenn in diesen Wochen immer wieder die „zwei Gesichter“ heraufbeschworen werden, die Schalke seit Saisonbeginn angeblich zeigt, weil die Ergebnisse in den Pokal-Wettbewerben besser sind als die in der Bundesliga.

Eine Formulierung, die auch durch ständige Wiederholung nicht überzeugender wirkt. Ja, mit der sich Schalke vielmehr in die eigene Tasche lügt. Erweckt sie doch den (falschen) Eindruck, als ob das Potenzial, um auch in der Bundesliga oben mitmischen zu können, sehr wohl vorhanden ist, die Mannschaft es aber aus unerfindlichen Gründen nicht abruft.

Neuers schonungslose Abrechnung nach der (noch glimpflichen) 1:2-Schlappe beim Bundesliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach sollte auch die letzten Schönredner wachrütteln. Ob der Mannschaftskapitän explizit Felix Magath gemeint oder ganz allgemein gesprochen hat, als er erklärte, er sehe „keinen Plan“ – egal: es ist ein Schuss ins Schwarze.

Nebenbei: Welchen Plan Manuel Neuer für seine Zukunft hat, wollen sich die Schalker Fans lieber nicht vorstellen ...