Neuss. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) gesteht seinen Athleten bei der WM in Rom (ab 17. Juli) freie Anzugwahl zu. Damit ist ein neuer Ausrüstervertrag vorerst vom Tisch.
Knapp zwei Wochen vor Beginn der WM in Rom (17. Juli bis 2. August) hat der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) den Athleten die freie Wahl bei den Schwimmanzügen überlassen. Zudem gab der DSV bekannt, dass es in diesem Jahr nach der Kündigung von adidas im Dezember 2008 zu keinem Vertragsabschluss mit einem neuen Ausrüster kommen wird.
"Für die Weltmeisterschaften in Rom wird es keine Vorgabe des Verbandes hinsichtlich des Wettkampfanzuges geben. Die Athleten und Athletinnen können nach eigener Entscheidung wählen", sagte DSV-Präsidentin Christa Thiel. Die Anzüge dürfen allerdings kein Hersteller-Logo aufweisen.
"Wir sind uns bewusst, dass damit eine massive finanzielle Einbuße für den Schwimmverband einhergeht, sehen aber die Solidarität des gesamten Verbandes mit dieser Entscheidung gewährleistet", erklärte Thiel die Entscheidung des Präsidiums und der DSV-Fachsparte Schwimmen.
Durch die technische Entwicklung und die Entscheidung des Weltverbandes FINA, umstrittene High-Tech-Anzüge zuzulassen, und durch die respektablen Leistungen bei der DM in Berlin mit unterschiedlichen Anzügen sei man zu der Erkenntnis gelangt, "dass im Jahr 2009 eine Bindung an einen Ausrüster nicht adäquat ist und daher nicht erfolgt", sagte Thiel. Eine Zusammenarbeit mit einem Ausrüster ab 2010 sei jedoch nicht ausgeschlossen.
Derzeit wird beim DSV eine so genannte "Pool-Lösung" bevorzugt. Dabei sollen die Schwimm-Ausrüster die Möglichkeit bekommen, ein gemeinsames Sponsoring-Konzept zu verwirklichen. Hierzu sollen in den kommenden Monaten Gespräche mit Herstellern geführt werden.