Über den neuen Fabel-Weltrekord von Britta Steffen.
Pack die Badehose ein? Ach, wie altmodisch.
Wer heute im Schwimmsport nach den Sternen greifen will, benötigt schon eine Art „Weltraumanzug”, wie Britta Steffen ihre High-Tech-Ausrüstung nennt, mit der sie gestern im Vorlauf der Deutschen Meisterschaft mal so eben den Weltrekord über 100 Meter Freistil verbesserte. Eine Sekunde, so die Olympiasiegerin von Peking in entwaffnender Offenheit, sei sie in diesem Wunderwerk der Technik schneller. Die sich danach aufdrängende Frage stellte sie selbst: „Wo soll das noch hinführen?”
Vielleicht zu Zuständen wie in der Formel 1? Dort weiß niemand so genau, wie groß der Anteil des Fahrers oder der des Autos an einem Erfolg ist.
Schlimm genug auch, dass der Doping-Generalverdacht uns in vielen Sportarten die Freude an Rekordleistungen nimmt. Aber wenigstens möchten wir noch glauben, dass nicht die Härte der Spikes oder die Aquadynamik von High-Tech-Schwimmhäuten Rennen entscheiden, sondern immer noch die Menschen. Oder die Pferde. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.