Essen. .
Höhenflug – welcher Höhenflug? Die Rot-Weißen demonstrieren auch nach dem grandiosen 4:1-Sieg im Verbandspokal gegen den Wuppertaler SV ihre Bodenhaftung. Abgehoben haben sie am vergangenen Dienstag lediglich beim anschließenden Freudentänzchen. Danach kehrte umgehend wieder der Alltag ein an der Hafenstraße. „Die Jungs sind klar im Kopf und können mit der Situation umgehen. Sie wissen, worauf es ankommt“, versichert RWE-Teammanager Damian Jamro. „Der außergewöhnliche Charakter dieses Teams ist unsere Stärke“, findet Trainer Waldemar Wrobel.
Er wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass auch am Sonntag beim SV Schermbeck (15 Uhr, Volksbank-Arena) wieder hundertprozentige Konzentration gefragt sein wird. „Ansonsten bekommen wie Probleme.“ Aber in dieser Hinsicht braucht sich der Essener Fan offenbar nicht zu sorgen. Bisher gab es nicht einen Auftritt in der NRW-Liga, bei dem die Einstellung nicht stimmte. Beim Wiedereinstieg vor einer Woche gegen Fortuna Köln präsentierte sich der Spitzenreiter jedenfalls so konzentriert und einsatzfreudig wie immer.
Schon im Kölner Südstadion trugen die RWE-Fußballer übrigens beim Aufwärmen ihre „Heimspiel-Macher“-Leibchen. Das wird fortan so bleiben – und das auch völlig zurecht. In Schermbeck beim Tabellenfünfzehnten freuen sie sich schon auf ihre Rekordkulisse. Rund 800 Karten hat allein RWE im Vorverkauf abgesetzt. Die erste Bewährungsprobe also für dieses Stadion, das 2008 entsprechend der Sicherheitsauflagen modernisiert worden ist. Etliche Helfer hat der SVS aus seinen Reihen rekrutiert und natürlich das Kontingent an Würstchen und Getränken erheblich erhöht. „Wir werden ein guter Gastgeber sein“, verspricht SVS-Manager Michael Benninghoff.
Auf dem Rasen wird Schermbeck allerdings versuchen, so unangenehm wie möglich zu sein. „Das wird ein ganz anderes Spiel als gegen Köln oder Wuppertal“, glaubt Jamro. Schermbeck werde wohl eine eher defensive Taktik wählen. Allerdings besitzt Essen ein wirksames Gegenmittel: laufen, kämpfen, pressen, den Gegner immer wieder unter Druck setzen. „Und wir müssen Geduld haben“, sagt Jamro. Das bedeutet, Risiko gehen, ohne die Ordnung zu verlieren. Auch das hat zuletzt in Köln prima geklappt.