Essen.

Die Rot-Weißen schweben weiterhin auf Wolke 07. In der NRW-Liga stürmen die Jungs von Trainer Waldemar Wrobel von Sieg zu Sieg. Und im Verbandspokal setzt sich die Erfolgsgeschichte fort, die manchem Fan wie ein Märchen vorkommen mag. Und RWE-Trainer Waldemar Wrobel bleibt trotz seiner Himmelsstürmer bodenständig: „Es war ein netter, angenehmer Abend“, bilanzierte er. „Wichtig war, dass über 90 Minuten kein Klassenunterschied erkennbar war.“ Von der Euphorie, die die Fans längst erfasst hat -- keine Spur. „Wir waren effektiver. Der Sieg geht in Ordnung.“ Sonntag geht es in Schermbeck wieder um Punkte.

Der Wuppertaler SV, der immerhin solides Mittelmaß in der Regionalliga verkörpert, konnte den Triumphzug nicht stoppen. Die Gäste, die vor wenigen Tagen noch beim Viertliga-Spitzenreiter Preußen Münster ein 2:2 erkämpft hatten, wurden gnadenlos niedergekämpft. Am Ende war es eine Demütigung. Der WSV enttäuschte. Ohne Leidenschaft, Feuer und die entsprechende Laufbereitschaft lassen sich diese RWE-Bubies jedenfalls nicht kleinkriegen.

„Die Enttäuschung ist riesengroß“, gestand WSV-Trainer Michael Dämgen. „Jeder weiß, was hier auf einen unter Flutlicht zukommt.“ Seine Spieler allerdings machten den Einruck, als wollten sie diese Partie mit Ruhe und Gelassenheit über die Bühne bringen. Doch zwischen souveräner Kontrolle und schleichender Lethargie ist oft nur ein schmaler Grat.

Der WSV zeigte in den ersten Minuten vielversprechende Ansätze. Ein Freistoß von Mossmayer und der Nachschuss von Haas wurden abgeblockt. (7.). Dann verfehlte Weikl mit einem Freistoß aus 20 Metern das Tor nur knapp. Doch mehr als diese beiden Chancen nach Standardsituationen brachte der Viertligist nicht zustande. Weil sich aber auch der Hausherr erst zurechtfinden musste, dauerte es gut 20 Minuten, bis Wuppertals Keeper Samulewicz sich erstmals strecken musste.

Der Gegner zeigte schließlich, warum seine Abwehr als besonders anfällig gilt. Ohne die ehemaligen Essener Stefan Lorenz und Sebastian Zinke wackelt die Defensive. Beim 1:0 durch Lukas Lenz, der den Ball aus der Drehung schön unter die Querlatte hämmerte, schlief die WSV-Deckung. Beim 2:0 durch Lenz, leistete sich der WSV einen Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung. Jensen auf Lenz – 2:0.

Der Riesenbock von Alexander Thamm machte die Partie wieder spannend. Thamm senste im eigenen Strafraum am Ball vorbei, Assauer murmelte den Ball an Torhüter Lamczyk vorbei ins lange Eck. Doch das Aufbäumen des vermeintlichen Favoriten währte nicht lange. Wagner traf nach einer Kopfball-Stafette nur Aluminium (68.). Und dann kam der Auftritt von Benedikt Koep. Bei seinem Debüt an der Hafenstraße traf er ebenfalls doppelt.

Halbfinal-Gegner ist der Sieger der Partie Union Nettetal gegen TuRu Düsseldorf.

RWE: Lamczyk – Jasmund, Wagner, Thamm, Kuta (89. Lehmann) – Brauer, Jensen (77.Tokat) – Enzmann, Vennemann, Lemke – Lenz (82. Koep).WSV: Samulewicz - El-Hammouchi, Haaes, M’Bengue, Moosmayer – Weikl (64. Heppke) , Schattner -- Ernst (46. Keita-Ruel), Holt, Pagano – Assauer.Schiedsrichter: Winkmann (Kerpen). Zuschauer: 7201.Tore: 1:0 Lenz (37.), 2:0 Lenz (43.), Assauer (54.), 3:1 Koep (85.), 4.1 Koep (90+2).Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot Schattner (78., wegen wiederholten Foulspiels)