Köln. . Das späte Tor des eingewechselten Mittelfeldspielers Suat Tokat beschert Rot-Weiß Essen ein verdientes 1:0 bei Fortuna Köln. „Ein überragendes Spiel“, fand RWE-Trainer Waldemar Wrobel.
Die Rot-Weißen waren überwältigt. „Überragend, ein überragendes Spiel. Einfach fantastisch, hier zu gewinnen“, fand RWE-Trainer Waldemar Wrobel, der kurz nach dem Abpfiff noch sichtlich unter Stress stand. Auch Teammanager Damian Jamro sah eine Klasseleistung seiner Mannschaft: „Der Sieg ist absolut verdient.“ Er stand ebenfalls noch zu sehr unter Strom, um freudig zu strahlen. Von hinten allerdings stampfte mit heruntergelassen Stutzen Kapitän heran. „Suat Tokat, Fußball-Gott“, rief Timo Brauer immer wieder und hatte seinen Spaß daran.
Ausgerechnet Suat Tokat bescherte RWE gleich zu Beginn der Restrunde auf ziemlich wundersame Weise einen weiteren Auswärtssieg, der auch wieder die Tabellenführung in der NRW-Liga brachte. Dabei war der 23 -jährige Mittelfeldspieler eigentlich nur als Ergänzungsspieler vorgesehen. Ihm war in der Winterpause eine Platte am Knöchel entfernt worden, so dass Tokat erst vor kurzem das Mannschaftstraining wieder aufgenommen hatte.
„Wenn einer im Training eine solche Leistung anbietet wie er, dann muss man ihn bringen“, erklärte Wrobel. „Ich sollte aber nur im Notfall ins Spiel kommen“, erzählte der Torschütze und ergänzte mit verschmitztem Lächeln: „Das war wohl heute ein Notfall. “ Glücklich war Tokat, das war nicht zu übersehen. „Ich hatte mir nichts Großes heute vorgenommen, wollte vor allem leichte Bälle spielen.“ Herausgekommen ist das goldene Tor. „Ein Glückstor“, haderten die Fortunen. Trainer Wrobel jedoch widersprach: „Wir haben Köln in der Schlussphase nicht hinten spielen lassen und uns mit einem Punkt zufriedengegeben. Wir sind weiter draufgegangen und haben uns den Erfolg erarbeitet.“
So war das. Fortuna-Keeper Sela zögerte beim Abschlag, vielleicht auch, weil er keinen freien Mann entdeckt. Schließlich spielte er den Ball auf Innenverteidiger Moussa Quattara. Der hat nachweislich Klasse und Erfahrung. Doch das half ihm in dieser Szene nicht. Erst bedrängte ihn der kleine Holger Lemke, dann war Tokat zur Stelle und stibitzte den Ball. Er lief ein paar Schritte, wollte dann flanken. Im hohen Bogen flog der Ball über Fortunen-Keeper Jonas Sela ins Netz. Zwar war der Sieg glücklich in der Entstehung, unverdient war ist nicht. RWE war homogener, bissiger, einfach willensstärker. Und vor allem in Hälfte zwei gab es weitere Chancen nach einer Enzmann-Ecke (80.) und zweimal durch Koep.
RWE: Lamczyk - Jasmund, Wagner (65. Tokat), Thamm, Kuta - Brauer, Vennemann, Lemke, Jensen, Enzmann (90. Pilch) - Lenz (77. Koep).Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Bonn). Zuschauer: 2724. Tor: 0:1 Tokat (84.)