Köln. Das Remis der Mainzer gegen Bremen war erwartbar, die Pleite der Leverkusener in Nürnberg dagegen schon überraschend, die 2:3-Niederlage des FC Bayern nach einer 2:0-Pausenführung beim 1. FC Köln aber schlichtweg eine Sensation. Ein Kommentar.
Es sei, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp direkt nach dem Derby über das 0:0 gegen Schalke, „keine Niederlage, nicht mal eine gefühlte“. Man müsse ein Spiel „immer richtig bewerten und wir haben nun einen Punkt mehr als vor dem Spiel“. Die Dortmunder Fans werden ihrem Trainer nun wohl prophetische Gaben unterstellen. Denn am Samstag wurde der BVB, am Freitagabend noch enttäuscht über „verschenkte Punkte“ (Mats Hummels), plötzlich noch zum Gewinner des Spieltages.
Die Dortmunder dürften sich „langsam totlachen“, argwöhnte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge über die Patzer der vermeintlichen Titelkonkurrenten. Das Remis der Mainzer gegen Bremen war ja fast erwartbar, die Pleite der Leverkusener in Nürnberg dagegen schon überraschend, die 2:3-Niederlage des Rekordmeisters FC Bayern München nach einer 2:0-Pausenführung beim 1. FC Köln aber ist schlichtweg eine Sensation.
Die Dortmunder konnten am Ende des Tages ihren Vorsprung auf nun 12 Zähler, sprich: vier Siege, ausbauen, die wankenden Bayern liegen auf Platz fünf nun bei nur noch 13 ausstehenden Partien satte 15 Zähler hinter den Borussen. Wenn das vermeintliche Wackeln des BVB mit nur zwei Siegen in den vergangenen fünf Partien solche Auswirkungen hat, muss sich DFL-Präsident Reinhard Rauball am 14. Mai keine Gedanken machen. Der BVB-Präsident hat ein Heimspiel, wenn er die Meisterschale überreicht.
Die Bayern werden das angesichts von 22 Meistertiteln prinzipiell verschmerzen können. Nicht ertragen aber wird die Führungsriege des Klubs, wenn dem Klub eine Saison ohne Champions League-Qualifikation droht. Erst recht nicht, wenn das Finale der Königsklasse wie 2012 in München stattfindet. Die Zeiten für Trainer Louis van Gaal werden noch frostiger als ohnehin schon. Viele Niederlagen wird er sich nicht mehr erlauben dürfen. Nicht ’mal gefühlte.