Dortmund.. Nach dem 0:0 gegen Schalke 04 standen die BVB-Profis ratlos ob der vielen vergebenen Chancen zum Heimsieg auf dem Rasen des mit 80720 Zuschauern ausverkauften Signal Iduna Parks.
Am Ende wären sie gerne dort gewesen, wo sie in dieser Saison schon so oft waren: Die Fußballer von Borussia Dortmund hätten den Sieg im 137. Revierderby gerne per tanzender Rudelbildung vor ihrer Südtribüne gefeiert. Aber nach dem 0:0 am Freitagabend gegen Schalke 04 standen die BVB-Profis ratlos ob der vielen vergebenen Chancen zum Heimsieg auf dem Rasen des mit 80720 Zuschauern ausverkauften Signal Iduna Parks. Und die Gäste freuten sich über ihren einen Achtungserfolg.
Knapp zwei Stunden vorher war von der Enttäuschung (Dortmund) und Freude (Schalke) nichts zu sehen. Minuten vor dem Anpfiff des Revierderbys herrschte totale Konzentration im Spielertunnel. Hier trafen die Duellanten aus Dortmund und Schalke aufeinander. Vor allem dem Ex-Borussen Christoph Metzelder, der erstmals für Schalke in Dortmund auflief und anfangs ausgepfiffen wurde, stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Schritt für Schritt marschierten die 22 Profis auf den Rasen. Gäste-Trainer Felix Magath hatte seine Derbyelf im Vergleich zum letzten Spiel gegen Hoffenheim merklich verändert. Für Christoph Moritz, Christian Pander (beide verletzt) sowie Ciprian Deac und Kyriakos Papadopoulos rückten Neuzugang Anthony Annan, Lukas Schmitz, Asien-Cup-Sieger Atsuto Uchida und Jose Manuel Jurado in die Startelf.
BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte lediglich in der Innenverteidigung Felipe Santana für Neven Subotic (Gelbsperre) in die Startelf geholt. Die Mission für sein Team: Ein Dreier und damit der erste Derby-Doppelsieg für den BVB in einer Saison seit 1996/1997. Tabellenführer Dortmund, torgefährlichste Mannschaft der Bundesliga und „haushoher Favorit“ (Magath), legte los wie die Feuerwehr bei einem Großbrand. Schalke stand unter Druck, schon nach kaum zehn Minuten hätte es 3:0 für die Gastgeber stehen können. Aber Mario Götze (4.), Jakub Blaszczykowski (5.) und Mats Hummels (7.) scheiterten allesamt am hervorragenden Manuel Neuer, der seit Kinderbeinen an weiß, wie wichtig gute Torwart-Paraden im Derby sind. Während Schalkes Kapitän unter Dauerbeschuss stand, hatte BVB-Roman Weidenfeller lange einen ruhigen Abend mit Ballberührungen in homöopathischen Dosen.
Zweikampfstarke Dortmunder
Piszczek war gegen Schalke bester BVB-Spieler
Die unstrukturierten Spielzüge der unsortierten Gäste endeten meist im Mittelfeld, wo sich die leidenschaftlich-bissigen wie zweikampfstarken Dortmunder den Ball immer wieder eroberten und mit schnellem Umschaltspiel ihre Angriffe einleiteten. So wie auch in der 35. Minute, als Mario Götze Lucas Barrios bediente, der aber aus 16 Metern knapp vorbeischoss. Dortmunds Torjäger war es auch, der kurz nach Wiederanpfiff die beste Chance zur verdienten Führung für die dominanten Dortmunder (60 Prozent Ballbesitz, 9:1 Torschüsse zur Pause) hatte. Nach Flanke von Lukasz Piszczek war Barrios eine Schuhspitze vor Benedikt Höwedes am Ball, der aber an den Pfosten sprang. Drohte der Stuttgart-Effekt? Gegen die Schwaben hatte der BVB im letzten Heimspiel reihenweise Chancen vergeben und nur Unentschieden gespielt.
Im Gegenzug - und damit nach 56 Minuten – hatten die Schalker, die das Derby jetzt ausgeglichener gestalteten, ihre erste dicke Torchance. Aber Jefferson Farfan knallte den Ball aus kurzer Entfernung über das Tor. In der 75. Minute hatte Raul die Führung auf dem Fuß, Roman Weidenfeller parierte den Flachschuss aber mit dem Fuß, den Abpraller köpfte Piszczek von der Linie. Quasi im Gegenzug hielt Manuel Neuer gegen den eingewechselten Robert Lewandowski das Unentschieden ein weiteres Mal fest und hatten dann das Glück des Tüchtigen: Kurz vor dem Abpfiff rettete für ihn der Pfosten bei einem Götze-Schuss.