Essen. Der deutsche Handball hat bei dieser WM sein Gesicht verloren. Konsequenzen? Eine Legende entlässt man nicht. Brand allein entscheidet, ob nun auch der Schnauzer geht. Es wäre bitter. Aber folgerichtig.

Das Gesicht des deutschen Handballs ist eigentlich nur ein Schnauzer. Heiner Brand ist für seinen Sport das, was Franz Beckenbauer für den Fußball ist. Eine Legende. Brand hat die Auswahl seit 1997 aus der Zweitklassigkeit bis auf den WM-Thron 2007 geführt. Er ist der beste, der einzige Botschafter.

Doch die Botschaft aus Schweden ist kaum misszuverstehen: Heiner Brand, dieser überaus sympathische Gummersbacher, hat seinem Team immer vertraut. Im Verlauf der WM stellte sich nun die Vertrauensfrage in die andere Richtung – sein Team hat sie auf übelste Art beantwortet. Negativ. Sie hat ihn hängen lassen.

Brand hat zwar recht, wenn er die Nachwucharbeit der Liga kritisiert. Aber auch mit dem aktuellen Personal lässt sich guter Handball zeigen. Doch sein Team hatte keine taktischen Mittel, keine Variationen, keine Ideen. Die Mannschaft war hilflos, reagierte nicht auf die Brand-Reden. Schlimmer noch: Sie zerfiel in ihre Einzelteile.

Der deutsche Handball hat bei dieser WM sein Gesicht verloren. Konsequenzen? Eine Legende entlässt man nicht. Brand allein entscheidet, ob nun auch der Schnauzer geht. Es wäre bitter. Aber folgerichtig.