Lausanne.
Katarina Witt und Bernhard Schwank haben 176 Tage vor der Entscheidung über die Olympia-Gastgeberstadt 2018 dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) das Bid Book überreicht.
Im Visier der Fernsehkameras und im Blitzlichtgewitter der Fotografen haben Katarina Witt und Bernhard Schwank am Dienstag in Lausanne das Münchner Bid Book an das Internationale Olympische Komitee (IOC) übergeben. 176 Tage vor der Entscheidung über den Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Winterspiele am 6. Juli in Durban/Südafrika war die bayerische Metropole der letzte der drei Kandidaten, der dem IOC die Bewerbungs-Unterlagen aushändigte.
Katarina Witt, Vorsitzende des Kuratoriums, und Bernhard Schwank, Geschäftsführer der fast drei Milliarden Euro teuren Münchner Bewerbung, überreichten das 396 Seiten starke Werk um 10. 08 Uhr an Jacqueline Barrett, die Chefin des Bewerbungsverfahrens. Insgesamt werden den IOC-Mitgliedern 100 Exemplare in einem Schuber mit jeweils drei Bänden ausgehändigt. Die dreiköpfige Münchner Delegation komplettierte der aus Garmisch-Partenkirchen stammende Eishockey-Junior Markus Weber (18) vom SC Riessersee. Bereits am Montag hatten zuerst der französische Außenseiter Annecy und das als leichter Favorit geltende Pyeongchang/Südkorea ihr Bid Book abgegeben.
Umfangreiches Werk
„Das ist ein großer Schritt, der heute gemacht wird, ein Meilenstein. Ich bin stolz auf dieses Werk. Viele haben lange Zeit akribisch an diesem Kapitel gearbeitet. Jetzt haben wir alles in drei Bänden mit insgesamt 396 Seiten in Blau auf Weiß abgegeben, wie sich das für eine bayerische Bewerbung gehört“, sagte Katarina Witt mit dem ihr eigenen gewinnenden Lächeln über das umfangreiche Werk. Es enthält alle Informationen zu 17 wichtigen Themenbereichen und alle Garantien politischer Gremien von den Landkreisen bis hin zur Bundesregierung.
„Das ist die Eintrittskarte“, sagte Bernhard Schwank, der zusammen mit Katarina Witt auch in den nächsten Monaten zahlreiche internationale Events besuchen und für die Münchner Pläne werben will. Schwank: „Ich denke, dass nun auch die Gespräche mit den Grundstückseigentümern in Garmisch-Partenkirchen wieder in Gang kommen, die ihren Boden bisher nicht für Olympia zur Verfügung stellen wollen.“
Grundstücksbesitzer wehren sich
59 Grundstücksbesitzer hatten nach Ablauf ihres Ultimatums am 22. Dezember in einem Brief an IOC-Präsident Jacques Rogge erklärt, die Spiele in München könnten nicht wie geplant stattfinden, da entscheidend wichtige Grundstücke durch ihre Eigentümer verweigert würden. Schwank, der schon am Samstag erklärt hatte, es gebe notfalls alternative Flächen: „Wir werden gegenüber dem IOC Argumente dieses Briefes widerlegen. Da stehen Dinge drin, die faktisch nicht stimmen.“
„Meine Eltern haben leider kein Grundstück im geplanten Olympiabereich“, sagte Junioren-Nationalspieler Markus Weber scherzend und fand: „Das war cool - und eine große Ehre für mich, hier dabei sein zu können. Natürlich ist es mein Traum, 2018 mit dem deutschen Team bei Olympia in München zu spielen.“
Die Münchner Bewerbung wird nun von der Evaluierungskommission des IOC unter Leitung der Schwedin Gunilla Lindberg vom 1. bis 4. März vor Ort geprüft. Die Ergebnisse der Inspektionen der „Eva Com“ in den drei Bewerberstädten werden am 18. Mai vom IOC in Lausanne präsentiert. Dann müssen sich die Bewerber noch einmal technischen Fragen stellen, bevor im Juli vor der Entscheidung in Durban die letzte Präsentation erfolgt. (sid)