München. . Mit der Abgabe des sogenannten Bid Books gehen die Münchner Bewerber um Katarina Witt am Dienstag in die heiße Phase im Kampf um die Winterspiele in sieben Jahren.
Bei der Präsentation des blauen Bandes mit dem Bewerber-Logo von "München 2018", einem geschwungenen "M" und den olympischen Ringen, gaben sich die Bewerber am Montag in München demonstrativ zuversichtlich - aus gutem Grund. "Jetzt geht"s los, die heiße Phase der Bewerbung beginnt. Durch das Bid Book haben wir Fakten geschaffen. Es ist eine Bewerbung von Athleten für Athleten. Wir haben ein hervorragendes Angebot und damit auch eine hervorragende Chance", sagte Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
Rückenwind erhielten die Bewerber von zwei positiven Nachrichten - noch ehe das Bid Book am Dienstag in Lausanne dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) übergeben wird. Zum einen wurde die Deutsche Post als achter Nationaler Förderer gefunden, der weitere geschätzte zwei Millionen Euro in die Bewerbung investieren soll. Zum anderen steht offensichtlich eine Einigung im Grundstücksstreit in der Außenstelle Garmisch-Partenkirchen bevor.
"Es ist schriftlich bekundet, dass die Verhandlungsoption (auf eine Einigung, d.Red.) gegeben ist. Und wir sind zuversichtlich, dass wir das diese oder nächste Woche unter Dach und Fach bringen", sagte der Leiter der bayerischen Staatskanzlei, Siegfried Schneider. Am Freitag hatten sich die Marktgemeinde und die Eigentümer der fraglichen Grundstücke bereits auf eine Nutzung der Flächen bei Weltcups und der alpinen Ski-WM (7. bis 20. Februar) geeinigt. Allerdings soll dabei nach Angaben des Anwalts der Gegenseite das Thema Olympia ausdrücklich ausgeklammert worden sein.
Einen "neuen Schub" erhoffen sich die Bewerber laut Geschäfstführer Bernhard Schwank vom Engagement der Post. Schwank und Witt flogen noch am Montag nach Lausanne, wo sie am Dienstag mit der Abgabe der Bewerbungsunterlagen einen weiteren Schritt in Richtung Winter-Olympia 2018 in München machen wollen. Das Bid Book umfasst 17 Kapitel, in denen Antworten zu 17 Themen gegeben werden. Die Wettkampfstätten werden präsentiert, Ziel und Zweck der Bewerbung begründet.
Vom 1. bis 4. März wird sich eine Evaluierungskommission des IOC vor Ort einen konkreten Eindruck verschaffen. "Ich bin sicher, dass wir die Prüfung bestehen werden", sagte Bach dazu. Er erwarte "einige überraschende Fragen", ergänzte Bach, der selbst einst Leiter einer solchen Kommission war, "aber ich bin zuversichtlich, dass wir diese beantworten können".
Witt will in Lausanne noch einmal mit der Idde der freundlichen Spiele beim IOC werben. "Es soll ein großes Festival der Freundschaft geben. Freundschaft ist neben Respekt die wichtigste olympische Botschaft", sagte die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin. Die Skepsis in Teilen der Bevölkerung wischte Bürgermeister Christian Ude weg. "In München gibt es eine riesengroße Olympia-Fangemeinde", sagte er: "Zudem gibt es nirgendwo auf der Welt eine derartige nacholympische Nutzung wie in München. Wir freuen uns auf die Kommission."
Deren Beurteilung soll am 6. Juli 2011 im südafrikanischen Durban Grundlage der Entscheidung für den Ausrichter der Spiele 2018 sein. Als leichter Favorit geht Pyeongchang/Südkorea vor München ins Rennen, Außenseiter ist Annecy in Frankreich.