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Natürlich würde Deutschland nicht untergehen, wenn das Internationale Olympische Komitee die Winterspiele 2018 nicht an München vergibt. Doch dem Land ginge eine große Wintersport-Party verloren. Ein Kommentar.
Ja, Olympische Spiele sind Gigantismus und Kommerz. Auch das Öko-System der Alpen lebt besser ohne die Spiele als mit den Spielen. Doch all das galt abgewandelt auch für die Fußball-WM 2006, und am Ende freute sich Deutschland über ein traumhaftes Sommermärchen.
Vieles spricht dafür, dass die Winterspiele eine ähnlich gelungene Veranstaltung werden könnten. Der Wintersport ist in Bayern zuhause, zu erleben zum Beispiel in jedem Jahr beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding.
Dazu sind die meisten Sportanlagen vorhanden. Es gibt die Skipisten, die Sprungschanzen, die Bobbahn, das Olympiastadion in München für die Eröffnungs- und Schlussfeier. Niemand muss Wälder roden oder Gebirgszüge sprengen.
Aber trotz dieser Vorlagen haben es die Macher der Bewerbung um ein Haar geschafft, das Vorhaben schon im Vorfeld zu vergeigen. Von oben herab haben sie die Landwirte in Garmisch-Partenkirchen übergangen und deren Wiesen arrogant in die Bewerbung einbezogen. Der Protest ist nur die logische Konsequenz. Doch offensichtlich kriegt die Bewerbung gerade noch rechtzeitig die Kurve. Ob es am Ende reichen wird, weiß bei den oft merkwürdigen IOC-Entscheidungen allerdings niemand.