Essen. . Die deutschen Fußball-Frauen wollen bei der Heim-WM ihr Sommermärchen schreiben, zudem wird in diesem Jahr in Durban bekannt gegeben, wo 2018 die Winterspiele stattfinden.
Die deutschen Fußball-Frauen wollen bei der Heim-WM ihr Sommermärchen schreiben, zudem wird in diesem Jahr in Durban bekannt gegeben, wo 2018 die Winterspiele stattfinden. Keine Fußball-WM oder -EM-Endrunde mit Schweinsteiger, Özil und Co., auch keine Olympischen Spiele, dafür blickt der deutsche Sport in diesem Jahr am 26. Juni nach Berlin und zehn Tage später gebannt nach Durban: Zunächst soll mit dem Eröffnungsspiel der Frauenfußball-WM zwischen Deutschland und Kanada in der deutschen Hauptstadt das nächste Sommermärchen beginnen. Eineinhalb Wochen später (6. Juli) hofft München am Ende des Dreikampfes mit Pyeongchang/Südkorea und Annecy/Frankreich darauf, dass Präsident Jacques Rogge auf der 123. IOC-Session in Südafrika den Umschlag öffnet und diese Worte spricht: "Das Internationale Olympische Komitee hat die Ehre zu verkünden, dass die Olympischen Winterspiele 2018 an München vergeben wurden."
Olympia: München hofft
Für Thomas Bach, den IOC-Vize und gerade wiedergewählten Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), wären die Spiele 2018 eine riesige Chance für das Land, nicht nur ein Motor für den Sport, sondern für die ganze Gesellschaft. Die Spiele sollen ökologisch und vor allem auch nachhaltig sein. Beispielsweise durch das neue Olympische Dorf, das nach den Spielen dem freien Wohnungsmarkt zur Verfügung stünde. Bleibt abzuwarten, ob der Widerstand der Garmischer Landwirte allmählich bröckelt oder auf dem Olymp eine für München 2018 unerwünschte Aufmerksamkeit findet.
Fußball: Frauen-WM und EM-Quali
Nigeria am 30. Juni in Frankfurt und die Französinnen am 5. Juli in Mönchengladbach sind die weiteren beiden Gruppengegner für die Mannschaft von DFB-Trainerin Silvia Neid auf dem Weg zum angepeilten dritten Titel in Folge. Das Interesse an der Heim-WM ist gewaltig. Ende November waren schon 370.000 der insgesamt 700.000 Tickets vergriffen. Das Finale findet am 17. Juli in Frankfurt statt.
Über Mangel an Beschäftigung dürfen sich auch die Fußball-Nationalspieler und Bundestrainer Joachim Löw nicht beklagen. Sechsmal heißt es für den verlustpunktfreien Tabellenführer der Gruppe A: EM-Qualifikation. Dazu kommen Testspiel-Leckerbissen gegen Italien am 9. Februar in Dortmund sowie gegen Brasilien am 10. August. So ganz steht der alltägliche "Wahnsinn" mit Bundesliga, Pokal und Europapokal an. Einen Wunschtermin haben Serienmeister Bayern München und Schalke 04: 28. Mai. Anlass: Champions-League-Finale in London.
Motorsport: Weltmeister Vettel gibt wieder Gas
Eine Woche später (24. Juli) gibt Sebastian Vettel auf dem Nürburgring beim 11. WM-Lauf erstmals als Formel-1-Weltmeister seine Visitenkarte auf heimischem Boden ab. Deutschlands Sportler des Jahres hat im kommenden Jahr ein Mammutprogramm vor der Brust. Erstmals werden 20 Rennen ausgetragen, der Startschuss fällt am 13. März in Bahrain, mehr als acht Monate später (27. November) endet die Saison in Sao Paulo.
Wintersport: Heim-WM in Garmisch und Inzell
Prall gefüllt ist das Sportjahr in den ersten Monaten mit Wintersport und zahlreichen Großereignissen wie der Nordischen WM im "Mekka" Oslo (22. Februar bis 3. März) oder der Biathlon-WM im russischen Chantij-Mansijsk (3. bis 13. März). Einige Highlights finden auf deutschem Boden statt. Dabei wollen die Olympiasiegerinnen Maria Riesch und Viktoria Rebensburg in Garmisch Gold bei der alpinen Heim-WM (8. bis 20. Februar) gewinnen, das Gleiche gilt für die Olympiazweiten Jenny Wolf und Stephanie Beckert bei der Einzelstrecken-WM der Eisschnellläuferinnen in der neuen Halle in Inzell (10. bis 13. März).
Um Gold geht es auch für weitere deutsche Sportstars wie für die Paarläufer Aljona Savchenko und Robin Szolkowy bei der WM in Tokio (21. bis 27. März) und den 13-maligen Tischtennis-Europameister Timo Boll bei der WM in Rotterdam (8. bis 15. Mai). Boll wird das Jahr als Nummer eins der Weltrangliste beginnen. Dort will auch Golfstar Martin Kaymer hin. Von Platz drei im Ranking geht der Rheinländer ins neue Jahr, nur der Engländer Lee Westwood und Superstar Tiger Woods haben noch mehr Punkte auf dem Konto als der 26-Jährige.
Handball- und Basketball-WM
Auch die Anhänger des Mannschaftssports kommen 2011 auf ihre Kosten. Den Auftakt machen die Handballer von Heiner Brand, die ihre WM vom 13. bis 30. Januar in Schweden bestreiten. Mit NBA-Superstar Dirk Nowitzki wollen sich die Basketballer bei der EM in Litauen (3. bis 18. September) das Olympia-Ticket für 2012 in London holen.
"The Big D." hatte bei seinem WM-Verzicht angekündigt, der Mannschaft von Dirk Bauermann bei der EM wieder zur Verfügung zu stehen. Und die Eishockey-Cracks wollen bei der WM in der Slowakei (29. April bis 15. Mai) unter Beweis stellen, dass die Halbfinal-Teilnahme bei der Heim-WM in diesem Jahr kein Zufall war. (sid)