Oslo. Während sich Frankreich bei der Handball-WM gegen Portugal die Bronzemedaille sichert, können Zuschauer eine Zeit lang nichts sehen.

Hochspannung am Finaltag: Die französische Handball-Nationalmannschaft hat sich in einem spannenden Spiel um Platz drei am Sonntagnachmittag vor rund 11.000 Zuschauern in der Osloer Unity Arena die Bronzemedaille bei dieser Weltmeisterschaft gesichert. Der Rekordweltmeister gewann in letzter Sekunde mit 35:34 (19:17) gegen Portugal.

Trotz der verpassten Medaille können die Portugiesen um Nationaltrainer Paulo Peireira auf ein geschichtsträchtiges Turnier zurückschauen. Zum ersten Mal in der Geschichte des portugiesischen Verbandes landeten die Südeuropäer unter den Top Vier. Bislang war Rang sechs bei der EM 2020 die beste Platzierung gewesen.

Dramatische Schlusssekunden mit Siebenmeter und französischer Parade

Übertragen wurde die Partie beim Streamingdienst SportdeutschlandTV. Doch im Verlauf der ersten Hälfte bekamen die Zuschauer kurzzeitig nicht mehr viel zu sehen: Bildausfall bei der Übertragung. Ein Kameramann auf der Tribüne war kollabiert, musste von Notfallsanitätern betreut werden. Der Handball-Weltverband IHF teilte nach dem Spiel mit: „Der Kameramann ist stabil.“

Sportlich hatten die Fans nicht allzu viel verpasst. Dass es nicht mehr um den ganz großen Coup ging, wurde von Beginn an deutlich. Beide Mannschaften spielten zwar konzentriert, der letzte Kampfgeist aber fehlte. Ohne Zwei-Minuten-Strafen und hitzige Diskussionen ging es in die Halbzeit. Dass Rekordweltmeister Frankreich zu diesem Zeitpunkt mit zwei Toren vorn lag, war kleineren Fehlern, nicht aber einer spielerischen Dominanz der „Équipe Tricolore“ geschuldet.

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Erst im zweiten Durchgang nahm die Partie ordentlich an Tempo auf. Die Portugiesen kämpften sich wieder heran, glichen erst durch Victor Iturriza Alvarez aus (19:19/34. Minute) und drehten die Partie wenig später sogar dank Francisco Costa (22:21/38.). Doch Frankreich blieb dran, glich erneut aus (26:26/48.).

Bis zum Ende blieb es ein enges Rennen. Bis Melvyn Richardson 20 Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter zum 35:34 verwandelte und die Medaillenträume der Portugiesen platzen ließ. Frankreichs Keeper Charles Bolzinger parierte den letzten entscheidenden Wurf, der noch in die Verlängerung geführt hatte, von Antonio Areia.

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Frankreich hatte sich im Halbfinale den angestachelten Kroaten geschlagen geben müssen (28:31). Die Portugiesen, die die deutsche Nationalmannschaft im Viertelfinale rausgeworfen hatten (31:30 nach Verlängerung), fanden keine Mittel gegen die übermächtigen Dänen (27:40).