Bochum. Beim Länderspiel der deutschen Fußballerinnen gegen Italien sieht der Bundestrainer die nächste Gelbe Karte. Er will daraus lernen.
Christian Wück hatte Redebedarf. Unmittelbar nach dem Abpfiff machte sich der Bundestrainer auf den Weg zu Schiedsrichterin Stéphanie Frappart, die mit ihrem Pfiff zuvor das Länderspiel zwischen der deutschen Nationalmannschaft und dem Gast aus Italien beendet hatte. Mit 1:2 (0:1) mussten sich die DFB-Frauen im letzten Länderspiel des Jahres vor 15.125 Zuschauern im Bochumer Ruhrstadion geschlagen geben. Von den Rängen gab es Pfiffe. Nicht für die Leistung der Spielerinnen auf dem Feld, die Fans waren nicht einverstanden mit den Entscheidungen der französischen Unparteiischen. Auch Wück hatte während des Spiels die Gelbe Karte gesehen, nachdem er sich zu lautstark beschwert und einen Elfmeter für sein Team gefordert hatte.
Auch Kapitänin Giulia Gwinn suchte ein ums andere Mal das Gespräch mit Frappart. Die Niederlage daran festmachen wollte sie aber nicht: „Ich glaube wir hatten genügend Chancen, um es selbst in die Hand zu nehmen und auf unsere Seite zu reißen. Trotzdem ist es natürlich so, dass die Italienerinnen dafür bekannt sind, dass sie auch mal mehr Zeitspiel machen, auch mal etwas mehr Dramatik im Spiel haben und da hätte man an der ein oder anderen Stelle vielleicht besser unterbinden können. Aber es liegt einzig und allein an uns und nicht an der Schiedsrichterin.“
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Eine Einschätzung, die auch DFB-Sportdirektorin Nia Künzer teilt: „Ich beschäftige mich im Nachgang gar nicht damit. Wir sollten uns mehr mit unserer Leistung beschäftigen.“ Und auch Bundestrainer Wück stellte seinen Redebedarf schnell ein: „Es lag nicht an der Schiedsrichterin. Natürlich glaube ich, dass sie die ein oder andere Situation es anders hätte sehen können, aber es lag nicht an ihr.“ Eine Konsequenz zieht der 51-Jährige für sich aber dennoch: „Ich muss mich ein bisschen an die weiblichen Schiris gewöhnen. Mit zwei Gelben Karten aus vier Spielen, das ist natürlich zu viel. Ich muss mich einfach daran gewöhnen, dass ich mich da zurücknehme.“