Bochum. Bei ihrem Debüt leistet sich Torhüterin Ena Mahmutovic einen Patzer. Bundestrainer Christian Wück hatte ihr vorher einen Rat gegeben.

 
Sie stemmte die Hände in die Hüften, die Fassungslosigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ihren ersten Auftritt im Trikot der A-Nationalmannschaft hatte sich Ena Mahmutovic mit Sicherheit anders vorgestellt. Die 20-jährige Torhüterin des FC Bayern München feierte im letzten Länderspiel des Jahres ihr Debüt für die Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück. Mit einem groben Patzer sah die gebürtige Duisburgerin beim zweiten Gegentor der Italienerinnen unglücklich aus, am Ende sollte es der entscheidende Treffer zur 1:2 (0:1)-Niederlage sein.

Für Bundestrainer Christian Wück (Mitte) ist der Patzer von Ena Mahmutovic (links) bei ihrem Debüt für die A-Nationalmannschaft nicht zukunftsweisend.
Für Bundestrainer Christian Wück (Mitte) ist der Patzer von Ena Mahmutovic (links) bei ihrem Debüt für die A-Nationalmannschaft nicht zukunftsweisend. © Jürgen Fromme/firo Sportphoto | Jürgen Fromme

In der 74. Spielminute wurde sie von der eingewechselten Barbara Bonansea unter Druck gesetzt und verlor den Ball an Sofia Cantore, die unbehindert ins leere Tor zur 2:1-Führung der Italienerinnen einschob. Verteidigerin Sara Doorsoun rannte unmittelbar zu der jungen Keeperin und versuchte ihr Mut zu machen: „Ich habe ihr gesagt ‚Kopf hoch, weiter geht’s. Wir haben noch ein paar Minuten zu spielen.‘“ Doch die restliche Spielzeit reichte nicht mehr aus, die Deutschen unterlagen trotz guter Chancen. Dass die Enttäuschung bei ihrer jungen Mitspielerin groß ist, ist für Doorsoun nachvollziehbar. Nach dem Abpfiff spendete sie ihr Trost: „Ich habe zu ihr gesagt, dass es ihr erstes Länderspiel war und sie nicht vergessen darf, dass sie auch heute sehr stolz auf sich sein darf. Und wenn wir vorne die Tore gemacht hätten, wir das Spiel auch gewonnen hätten. Sie hat auch zwei, drei Bälle sehr gut abgelaufen.“

Bundestrainer Wück über Torhüterin Ena Mahmutovic: „Eine falsche Entscheidung“

Bundestrainer Christian Wück hatte schon vorher der Partie versucht, seiner Nachwuchsspielerin etwas vom Druck vor ihrem Debüt zu nehmen: „Ich habe zu Ena gesagt, dass sie sich nicht einbilden soll, dass dieses Spiel heute ihre Nationalmannschafts-Karriere beeinflusst. Wenn sie heute super gespielt hätte, wäre es trotzdem fraglich gewesen, ob sie eingeladen worden wäre zum nächsten Lehrgang. Genauso ist es jetzt nicht so, dass wir sie nicht mehr einladen, weil sie diesen einen Fehler gemacht hat. Ich glaube sie hat ordentlich gespielt. Sie hat in der einen Szene wirklich einfach eine falsche Entscheidung getroffen.“