Dortmund. Der Innenverteidiger macht als Tah-Vertreter auf sich aufmerksam. Auch Antonio Rüdiger ist stark. Musiala zaubert spät. Die DFB-Noten.

Deutschland gewinnt gegen Dänemark mit 2:0 (0:0) und zieht ins Viertelfinale der Europameisterschaft ein. Die Spieler in der Einzelkritik.

Manuel Neuer: Warmgeschossen wurde er von den Dänen freilich nicht, was den Job als Torhüter umso komplizierter macht, muss er doch im entscheidenden Moment da sein. Und das war Neuer, als er sich wagemutig Rasmus Hojlund entgegenwarf und den Rückstand verhinderte. Note 2,5

David Raum (bis 80.): Setzte nach vorne Akzente, wie man es von ihm erwarten konnte. Lief in der anderen Richtung seinem Gegenspieler des Öfteren hinterher. Wie man es von ihm erwarten konnte. Holte dann den Elfmeter heraus. Ob gegen Spanien nicht doch wieder Maximilian Mittelstädt reinrückt, hat viel mit Risikoabwägung zu tun. Note 3

Benjamin Henrichs (ab 80.): Durfte sein Turnier-Debüt geben. Ohne Note.

DFB-Team gegen Dänemark mit starker Innenverteidigung

Nico Schlotterbeck: Der Tah-Vertreter führte die Mannschaft zum Aufwärmen in sein Dortmunder Stadion, strotzte vor Motivation. Und so war dann auch sein Auftritt: präsent, zweikampfstark, torgefährlich, mit feinen Pässen. Nur ein Wackler war dabei. In dieser Form mehr als nur ein Reservist. Note 2

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Antonio Rüdiger: Stand seinem neuen Partner in der Innenverteidigung in nichts nach, weil er sich in Zweikämpfe schmiss und dafür sorgte, dass Hojlund kein Land sah. Schlotti und Toni, ein Pärchen mit Zukunft? Note 1,5

Abwehrchef der deutschen Mannschaft: Antonio Rüdiger.
Abwehrchef der deutschen Mannschaft: Antonio Rüdiger. © DPA Images | Bernd Thissen

Joshua Kimmich: Hat auch eine rechte Klebe, das zeigte der Rechtsverteidiger gleich zu Beginn. Bestätigte seine bisherigen EM-Leistungen als grundzuverlässiger Mann auf der defensiven Außenbahn, der auch als Sechser immer wieder den Spielaufbau mitsteuerte. Note 2,5

DFB-Team: Robert Andrich übersteht Achtelfinale ohne Karte

Robert Andrich (bis 64.): Startete blondiert und gelb-vorbelastet ins Achtelfinale – und hatte großes Glück, dass er ohne Verwarnung durchs Spiel kam. Unter diesen Voraussetzungen war es nicht leicht, Christian Eriksen aus der Partie zu nehmen. Doch der Däne blieb erstaunlich unauffällig. Note 2,5

Robert Andrich spricht mit Schiedsrichter Michael Oliver.
Robert Andrich spricht mit Schiedsrichter Michael Oliver. © AFP | Ina Fassbender

Emre Can (ab 64.): Musste das Spiel über die Bühne bringen, um den Vorsprung zu verwalten und eine Karte für Andrich zu verhindern. Das gelang. Ohne Note.

Toni Kroos: Dirigierte das Spiel, was ihm gut gelang, weil kein Däne seinen Takt unterbrach. So tief wie Kroos mal wieder in der eigenen Hälfte stand. Der Champions-League-Spezialist sorgte zwar nicht für Hingucker-Momente, doch das muss der Maestro ja auch nicht. Note 2,5

DFB-Team: Sané und Musiala mit falschen Entscheidungen

Leroy Sané (bis 88.): Hohes Tempo hatte gefehlt, um Löcher in die Schweizer Abwehr wie in einen Käse zu spielen. Sané, der bisher ein schwaches Turnier erlebt, sollte für diese Durchschlagskraft nun gegen die Dänen sorgen. In den entscheidenden Szenen dann aber unglücklich – wie in der 64. Minute, als er das leere Tor nicht traf. Note 3,5

Waldemar Anton (ab 88.): Auch er durfte nun endlich mal bei der EM spielen.

Ilkay Gündogan: Ein Steckpass allein reicht, um eine Abwehr auszuhebeln. Doch zur Vollendung bräuchte es auch jemanden, der die dadurch entstandenen Chancen verwertet. Als Wandler in den Zwischenräumen weiter wichtig für das deutsche Spiel. Note 2,5

Niclas Füllkrug (ab 64.): Etwas überraschend wieder nur Joker. Blieb diesmal ohne Treffer – und ohne Note.

Leroy Sané.
Leroy Sané. © AFP | Tobias Schwarz

Jamal Musiala (bis 80.): Was heißt frustierend auf Dänisch? Wenn sich der Münchener in den seltensten Fällen mal davonwuselte, wurde entweder gefoult oder traf falsche Entscheidungen. Doch der Zauberer packte rechtzeitig fürs Finale seine Magie aus – und entschied die Partie. Note 3,5

DFB-Team: Niclas Füllkrug überraschend wieder nur Joker

Florian Wirtz (ab 80.): Kam für seinen Kumpel. Ohne Note.

Kai Havertz: Gab sich große Mühe, wie ein echter Neuner zu spielen und kam mehrfach zum Abschluss. Doch zum Jobprofil gehört es eben auch, die Bälle reinzuhauen, was ihm dann per Elfmeter gelang. Die Belohnung dafür, gut im Spiel gewesen zu sein. Note 3

Niclas Füllkrug (ab 64.): Etwas überraschend wieder nur Joker. Blieb diesmal ohne Treffer – und ohne Note.

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