München/London. Nach 17 Jahren verlässt Bastian Schweinsteiger den FC Bayern. Nun hat der 30-Jährige sich auf Facebook zu dem Wechsel zu Manchester United geäußert.

Bastian Schweinsteiger hat sich einen Tag nach seinem Wechsel zu Manchester United bei den Anhängern des FC Bayern München bedankt und um Verständnis für seinen Schritt gebeten. "Ich hoffe, liebe Fans, dass ihr mich versteht, dass ich diesen Weg jetzt gewählt habe. Ich glaube, das ist eine tolle Herausforderung, und ich freue mich sehr darauf, aber natürlich werde ich Euch nie vergessen", erklärte der Fußball-Weltmeister in einem auf seiner Facebook-Seite veröffentlichten Video.

"Ich möchte mich einfach nur bei Euch bedanken, für die tolle Zeit", meinte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. "Es war eine absolut geile Zeit, vielen Dank dafür. Wir haben tolle Momente erlebt, mit 15 nationalen Titeln, auch dem historischen Triple und anderen Highlights. Wir werden für immer miteinander verbunden sein. Ich werde Euch immer in meinem Herzen tragen", sagte der 30-Jährige und schloss seine am Sonntag in den sozialen Netzwerken veröffentlichte Botschaft mit den Worten: "Servus Euer Basti!" Schweinsteigers Wechsel vom deutschen zum englischen Rekordmeister war am Samstag verkündet worden.

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Bayern-Kollegen bedauern den Wechsel

Mit Bedauern haben die Teamkollegen vom FC Bayern München auf den Wechsel von Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger zu Manchester United reagiert. "Mir tut es persönlich weh, weil wir befreundet sind", sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer bei der Teampräsentation in der Münchner Arena. Er wünschte dem 30-Jährigen alles Gute beim neuen Verein, "dass er verletzungsfrei bleibt" und dort schnell Fuß fasse. "Ich glaube, wir werden ihn vermissen", sagte Mario Götze. Es sei Schweinsteigers persönliche Entscheidung gewesen. "Ein Stück weit traurig" zeigte sich auch Jerome Boateng: "Er war ein Weltklassespieler für den FC Bayern."

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Zuvor hatte Karl-Heinz Rummenigge das Ende der Ära Schweinsteiger nach 17 Jahren bei den Münchnern verkündet. Der Kapitän der Nationalmannschaft gehe auf eigenen Wunsch, versicherte der Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge und warb nach vereinzelten Pfiffen vor 60 000 Zuschauern in der Allianz Arena um Verständnis für die Zustimmung des Clubs zu dem Transfer. "Wir wären ein bisschen hartherzig, wenn wir dem einen Riegel vorschieben würden", betonte Rummenigge.

Kein persönliches Abschied von den Fans

Am Abend bestätigte ManUnited via Twitter die Einigung mit dem FC Bayern über den Transfer Schweinsteigers. Sowohl der Medizincheck als auch die Klärung persönlicher Detailfragen stünden allerdings noch aus.

Das Angebot eines persönlichen Abschieds von den Bayern-Fans hatte Schweinsteiger ausgeschlagen. "Bastian ist da ein sehr sensibler Mensch", bemerkte Rummenigge. Ihm habe Schweinsteiger in einem "sehr seriösen und ausführlichen Gespräch" am Freitag eröffnet, dass er die reizvolle Erfahrung im Ausland machen und das lukrative Angebot von ManUnited annehmen wolle.

Schweinsteiger bekommt Abschiedsspiel in München

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Ein Jahr vor Vertragsende wechselt der Mittelfeldspieler vermutlich für drei Jahre und eine Ablösesumme von geschätzt 18 bis 20 Millionen Euro in die Premier League. Man habe mit Manchester "eine sehr faire, sehr seriöse Lösung gefunden", berichtete Rummenigge. Nach seinem Karriereende werde Schweinsteiger ein großes Abschiedsspiel in München erhalten, kündigte der Bayern-Chef an. Auch über eine "gemeinsame Zukunft in der zweiten Karriere" möchte er dann mit dem Profi reden: "Die Tür ist immer auf!"

Bundestrainer Joachim Löw hat Verständnis für den Wechsel seines Kapitäns Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern München zu Manchester United. Löw sagte am Samstag nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Schweinsteiger ist ein absoluter Leader und Weltklassespieler, der jeder Mannschaft seinen Stempel aufdrücken kann, selbstverständlich auch Manchester United."

Bundestrainer Löw begrüßt den Transfer

Nach Einschätzung von Löw findet Schweinsteiger in Manchester ein gutes Umfeld. "Er kennt Louis van Gaal, der ihn unbedingt haben wollte, das sind gute Voraussetzungen", meinte der Bundestrainer. "Ich bin davon überzeugt, dass der neue Reiz der Premier League Basti gut tun wird, ich weiß von ihm, dass er noch große Ambitionen und Ziele hat."

Löw hat keinen Zweifel, dass sein Kapitän die Herausforderung meistern wird: "Ich verspreche mir davon bei ihm auch einen weiteren Schub und Ansporn, auch in Hinblick auf die Europameisterschaft in Frankreich, bei der wir auf ihn setzen und er die Nationalmannschaft anführen soll."

Bierhoff zollt Schweinsteiger Respekt

Auch Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff reagierte positiv. "Manchester United ist wie der FC Bayern ein Weltclub. Die Engländer können sich auf ihn freuen, einer wie Basti, der von seiner Leidenschaft lebt, wird sich dort schnell einfügen", sagte er.

Er sehe eine Auslandserfahrung grundsätzlich immer positiv, "der Blick über den Tellerrand bringt einen immer voran, nicht nur als Sportler, sondern auch als Persönlichkeit", meinte Bierhoff. "Dass Basti noch einmal einen solchen Schritt macht, zeugt von seinem großen Antrieb, noch viel erreichen zu wollen."

Englische Presse empfängt Schweinsteiger mit Vorschusslorbeeren

Die englischen Blätter hingegen freuen sich auf den Kapitän der deutschen Nationalelf im Trikot der "Red Devils".

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"Telegraph": "Er mag fast 31 sein, aber er ist ein Siegertyp, der Louis van Gaals Team sofort stärken wird. (...) Er ist nicht wegen seines Potenzials verpflichtet worden. Er ist keine Perspektive, keiner für die Zukunft, er ist ein Spieler, der seit 13 Jahren Siegesmedaillen sammelt."

"Sun": "United knackt den glitzernden Schwein"

"Times": "Manchester United bekommt also einen Spieler, der auf die 31 zugeht, kriegserfahren ist und noch nicht gezeigt hat, dass er sich von seinem königlichen Kampf im Maracana vollständig erholt hat. Aber es bekommt auch einen Großen, denn es gibt für Schweinsteiger im modernen Spiel keinen anderen Namen. Er war bis jetzt ein Anführer, ein Kämpfer, ein Maestro auf genau der Position, auf der United schon so lange Verstärkung braucht." (dpa)