London. Unser Reporter Ralf Birkhan ist in London, der Stadt der Olympischen Spiele, und schreibt in seiner Kolumne über seine Erlebnisse. Diesmal berichtet er über den Wetterbericht im englischen Frühstücksfernsehen - und den Fußballschiedsrichter Greg Wariner.
Der Engländer hat auch Frühstücksfernsehen, und die Wetterfrau hat darin angekündigt: „In the morning, mist.“
Wir würden übersetzen: Am Morgen diesig. Aber das Wort Mist trifft es kurz nach Sonnenaufgang einfach besser. Wir gehen zur Arbeit und wünschen zwar „Guten Morgen!“ Doch genauso könnten wir auch sagen: „Holländische Tulpenzwiebel.“ Oder: „Zieh mich aus!“ Oder: „Krawambusko.“ Egal, hört sowieso keiner hin.
Engländer bringen die Dinge besser auf den Punkt. Wie zum Beispiel Greg Wariner. Er ist Fußballschiedsrichter, oder besser: Er war es.
Er musste ein Spiel nahe der Stadt Leeds pfeifen. Nach einer halben Stunde gab es eine Ecke. Wariner drehte sich um und ging. Wortlos! Er kam auch nicht zurück. Die Spieler standen herum, die Partie war vorbei.
Später fragte man Wariner, was denn los gewesen sei. Er antwortete, er habe gemerkt, dass ihm Fußball keinen Spaß mehr mache. Er sagte: „Ich habe gekündigt!“
Ein wunderbarer Dreiwortsatz, wie wir ihn sonst nur aus alten Filmen mit Bud Spencer und Terence Hill kennen. „Knall ihm eine!“ Oder: „Schon wieder Bohnen!“ Oder: „Der ist fertig!“
Sätze, die mir auch gefallen würden. Aber am Montag ist Olympia in London vorbei, ich gehe wieder ins Büro, sage „Guten Morgen“ und denke insgeheim an Mister Wariner. Und ans englische Frühstücksfernsehen.
In the morning: Mist!