London. Unser Reporter Ralf Birkhan ist in London, der Stadt der Olympischen Spiele, und schreibt in seiner Kolumne über seine Erlebnisse. Diesmal schreibt er über offene Fragen in Hotel-Badezimmern und 24-Stunden-Kioske in London, die alle Indern gehören.

Das Leben und ich, wir kennen uns jetzt schon eine halbe Ewigkeit. Für diese lange Zeit gibt es allerdings noch eine erstaunliche Zahl von offenen Fragen.

Zum Beispiel diese: Warum kommt ausgerechnet im Wort „lispeln“ ein „s“ vor?

Oder die Sache mit den Badezimmern in Hotels. In meinem Hotel in London ist es wie überall auf der Welt. Neben dem Waschbecken stehen Probe-Fläschchen mit Shampoo, Body-Lotion, eine Packung mit einer Duschhaube und in diesem Fall auch Moisture. Ein Hotel stellt niemals eine kleine Tube Zahnpasta dorthin. Jeder putzt sich jeden Tag die Zähne, Zahnpasta wäre sinnvoller als Moisture. Ich habe noch nie Moisture benutzt. Was ist Moisture?

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Und warum gehören alle Kioske in London, die 24 Stunden geöffnet haben, Männern mit Turbanen. Es sind Inder. Sind uns die Inder weit überlegen? Müssen sie nie schlafen? Zumindest diese Frage könnte Lothar Matthäus beantworten. Als ich ihn kürzlich im Fernsehen sah, sagte er, dass er häufig im Internet unterwegs sei. Er erzählte das wie immer auf Fränkisch. Ein Lothar Matthäus ist im „Indernet“ unterwegs.

Ein Lothar Matthäus kennt keine offenen Fragen des Lebens, er beantwortet sie. Es gibt Männer wie ihn, das sind die Sieger. Und es gibt die anderen.

Zu denen gehöre ich.