Köln. Der 1. FC Köln hat sich am letzten Spieltag in die Relegation gerettet. Manager Horst Heldt schwärmt von Trainer Friedhelm Funkel.

Die Sekunden verrannen und verrannen – doch im strömenden Regen wollte das entscheidende Tor für den 1. FC Köln gegen das abgestiegene Schlusslicht Schalke 04 einfach nicht fallen. 86 lange Minuten mussten Spieler auf dem Platz und Tausende Anhänger vor dem Stadion warten, bis Sebastiaan Bornauw das Siegtor zum 1:0 (0:0) köpfte – und den FC damit in die Relegation brachte. Möglicher Gegner am Mittwoch und Samstag sind Holstein Kiel, die SpVgg Greuther Fürth oder der VfL Bochum.

Dass die Kölner doch noch auf den Klassenerhalt hoffen dürfen, haben sie Trainer-Senior Friedhelm Funkel (67) zu verdanken. Aus sechs Spielen unter Funkels Regie holte der FC zehn Punkte (7:10 Tore) und damit acht Punkte Rückstand zu Werder Bremen noch auf. „Friedhelm hat ganz hervorragende Arbeit geleistet“, lobte Kölns Sport-Geschäftsführer Horst Heldt und ergänzte: „Ich bin erleichtert, dass wir den Klassenerhalt in der eigenen Hand haben.“

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So geht das auch Funkel, der seine Ruhe und Geduld an diesem letzten Spieltag auf seine Mannschaft übertragen hatte. Der Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, hatte seine Mannschaft eine Halbzeit lang gelähmt, zunächst mochte ihr nur wenig zu gelingen. „Wir mussten viel arbeiten“, sagte Funkel und ergänzte: „Schalke war heute ein schwerer Gegner.“

1. FC Köln belohnt sich erst in der Schlussphase

Erst in der zweiten Halbzeit kamen bei den Kölnern zur Feldüberlegenheit noch etliche Torchancen hinzu – doch so sie sich bemühten, meist scheiterten sie an Schalke-Torwart Ralf Fährmann, zum Beispiel Jonas Hector (48.), Marius Wolf (53./77.) und Max Meyer (81.). Einmal lag der Ball im Netz, doch Schiedsrichter Daniel Siebert erkannte das Tor von Sebastian Andersson (73.) nach Absprache mit dem Video-Assistenten ab. Als kaum noch jemand an einen Sieg glaubte, schlug Bornauw zu. Er verwandelte eine Flanke von Jan Thielmann.

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 „Irgendwie ist man happy“, sagte Kapitän Hector. „Aber es ist dann doch schade, dass man’s nicht direkt geschafft hat.“ Funkel wirkte sehr entschlossen: „Jetzt wollen wir mit aller Macht in der Liga bleiben.“ Nur einen Wunsch hatte er – er will bloß nicht gegen seinen Ex-Klub Bochum spielen müssen.

Und die Schalker? Sie beendeten die Saison als Schlusslicht mit 16 von 102 möglichen Punkten. Sie sind der schlechteste Absteiger seit Einführung der Drei-Punkte-Regel – und der drittschlechte Absteiger in 58 Jahren Bundesliga. Was für eine beschämende Saison.

Schalke: Mark Uth verzichtet auf Einsatz in Köln

Sie waren ohne 16 Spieler in Köln angetreten, darunter Stürmer Mark Uth, der darum gebeten hatte, in seiner Heimatstadt bei seinem Ex-Klub nicht eingesetzt zu werden. „Er hat das Gespräch mit mir gesucht. Ich habe gemerkt, dass er das Spiel nicht zu 100 Prozent auf sich nehmen kann“, sagte Trainer Dimitrios Grammozis. Kämpferisch war die Leistung der Schalker okay, besser sogar als in vielen anderen Spielen der Saison. Allerdings hatten sie nur eine Torchance, die Matthew Hoppe vergab (31.).

Es blieb beim 0:1, 24 von 34 Spielen haben die Schalker in dieser Saison verloren. „In drei Wochen geht es wieder los“, sagte Grammozis. Und das mit der Vorbereitung auf die 2. Bundesliga – ein Gedanke, an den sich viele Schalker noch gewöhnen müssen.