Düsseldorf. Personalkarussell in der Führungsetage dreht sich weiter. Jochen Rotthaus soll Geschäftsführer werden. Als Schatzmeister wird Wolfgang Boos gehandelt, der mit der Düsseldorfer EG zwischen 1967 und 1978 zweimal den Meistertitel in die Landeshauptstadt holen konnte. Außerordentliche Mitgliederversammlung nötig.

Zumindest auf dem Trainingseis probte die DEG gestern Vormittag den Weg zurück zur Normalität. Nach der turbulenten Nachrichtenlage zwischen finanzieller Zukunftssicherung und vorzeitiger Trainer-Beurlaubung gab sich der zum Saisonende scheidende Chefcoach Christian Brittig nach 90 intensiven Übungsminuten betont locker, aber schweigsam. Wie der 47-jährige Bajuware, der vertraglich noch bis Frühjahr 2015 an der Brehmstraße in Diensten stand, seine vorzeitige Vertragsauflösung und ihm vorgeworfene Konzeptlosigkeit bewertet? „Kein Kommentar!“

Keine Lanze für den Trainer brechen

Letzteres entgegneten auch die Spieler unisono auf die Frage, wie es denn um das Verhältnis zum Übungsleiter bestellt sei. Selbst Bernhard Ebner, der in Brittigs zwei Dienstjahren zum Nationalspieler reifte, mochte für den Coach vor der Abfahrt zum heutigen Spiel beim ERC Ingolstadt (19.30 Uhr) keine Lanze brechen. Was tief blicken ließ.

Hinter den Kulissen an der Brehmstraße dreht sich derweil weiter das Personalkarussell. Während Jochen Rotthaus wie berichtet als Anwärter für den momentan noch doppelt besetzten Geschäftsführer-Posten gilt, steht offenbar auch ein Kandidat für das derzeit vakante Amt des Schatzmeisters parat.

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Wolfgang Boos, der zwischen 1967 und 1978 mit der DEG zwei Meisterschaften feierte und dessen Sohn Tino in drei Spielzeiten ebenfalls das rot-gelbe Dress trug, soll den vor anderthalb Wochen zurückgetretenen Detlef Kemen beerben.

Einer endgültigen Installation neuer Funktions- und Entscheidungsträger steht allerdings noch eine Außerordentliche Mitgliederversammlung bevor. Nebst satzungsgemäßer Neuwahl des Vorstandes. Die Entscheidungsgewalt in Fragen bezüglich des (zukünftigen) Spielerpersonals teilen sich derzeit der zum Team-Manager degradierte Sportleiter Walter Köberle, Co-Trainer Christof Kreutzer sowie die (Noch-)Geschäftsführer Jörn Klocke und Paul Specht. In wie weit das Quartett bei der Kaderplanung einem neuen Trainer nebst Sportlichen Leiter vorgreift, bleibt abzuwarten. Noch stehen wichtige Vertragsverlängerungen mit Leistungsträgern wie Torhüter Bobby Goepfert aus.

Spieler stecken Turbulenzen gut weg

Die Turbulenzen der letzten Tage steckten die DEG-Spieler auf dem Eis gut weg. Der bislang höchste Heimsieg der Saison beim 5:1 gegen Augsburg unterstrich nochmals deutlich, dass die Mannschaft keinesfalls gegen den Trainer spielt.

„Wir sind alle Profi genug um zu wissen, was auf dem Spiel steht. Wir haben zu viel Charakter in der Mannschaft, um uns jetzt hängen zu lassen“, betonte Bernhard Ebner. Oberstes Ziel des Teams sei es nun, ungeachtet des letzten Tabellenplatzes, für ein versöhnliches Saisonende zu sorgen. „Für dieses Ziel wird sich jeder einzelne Spieler bis zum letzten Tropfen ausschwitzen“, versprach Ebner martialisch.

Nach den „Dreiern“ gegen Straubing und Augsburg bietet sich dem Verteidiger und seinen Teamkollegen heute Abend an der Donau die große Chance, erstmals drei glatte Siege in Serie zu feiern. Was sich nicht nur der nimmermüde rot-gelbe Anhang verdient hätte. Sondern auch Cheftrainer Christian Brittig.