Posen. Unser EM-Reporter Ralf Birkhan ist in Posen unterwegs - und hatte kein Glück. Die Erdbeeren hatte er eine Woche lang im Kofferraum vergessen, eine Cola-Glasflasche zerbrach im Auto - und im Hotel? Lesen Sie selbst!
Es gibt Tage, die mir zeigen, dass ich nicht so bin, wie ich
eigentlich immer sein wollte. Zum Beispiel gestern. Ich öffnete morgens den Kofferraum und sah die Erdbeeren, die ich
vor einer Woche auf dem Markt in Posen gekauft hatte. Danach hatte ich sie
vergessen. Ein kurzer Blick in die Tüte reichte. Ist es nicht schrecklich, was
die Zeit mit uns allen anstellt?
Mittags fuhr ich über die Schnellstraße nach Warschau. Vor Warschau
ist die längste Baustelle Europas, 70 Kilometer einspurig. An der Tankstelle
mitten in der Baustelle gab es nur Cola in kleinen Glasflaschen, ich kaufte
einen Sechserpack und stellte ihn auf den Beifahrersitz. Zwei Kilometer weiter
zog ein Lkw von der Gegenseite auf meine Spur, ich musste eine Vollbremsung
machen. Die Cola war nicht angeschnallt, ich versuchte mit der rechten Hand, die
Flaschen aufzufangen. Aber es stimmt: Reisende soll man nicht aufhalten. Alles
flog durch den Wagen, eine Flasche zerbrach, der Sitz klebt, und ich habe einen
Schnitt am Daumen.
Lösung Musik
Abends im Hotel gab mir der Mann an der Rezeption das letzte
Zimmer. Das Fenster ließ sich nicht öffnen, und die Heizung lief. Nach einer
Viertelstunde fühlte ich mich wie Clint Eastwood in Alcatraz. Die Erdbeeren, die Flaschen und der Portier sind gegen mich. Also
die Natur, die Welt der Sachen und der Mensch. Ich muss trotzdem weiter, setze
mich ins Auto und lege eine CD ein. Die Musik kann mir keiner nehmen.