München. Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, hat die Marschroute für das deutsche Olympiateam vorgegeben. "Wir wollen Nation Nummer 1 werden", sagte Bach bei der Einkleidung des Titelverteidigers.

Mit Platz 1 vor Augen, München 2018 im Hinterkopf und einem schwarz-rot-goldenen Ahornblatt auf der Brust reist das deutsche Olympiateam zu den Winterspielen nach Vancouver. DOSB-Präsident Thomas Bach gab bei der Einkleidung in München 106 Tage vor Beginn der Winterspiele (12. bis 28. Februar 2010) den offiziellen Startschuss für die "Operation Titelverteidigung". Als zusätzliche Motivation warten bis zu 40.000 Euro für Gold.

Athleten als Models im Einsatz

"Wir treten als Titelverteidiger an und streben als Sportler natürlich auch den Titel wieder an. Wir wollen Nation Nummer 1 werden, aber auch ein Platz auf dem Podium wäre eine Riesenerfolg", sagte Bach bei der einstündigen Modenschau im Olympiapark.

Sportstars von jetzt und einst wie Weltmeisterin Maria Riesch, Olympiasieger Martin Schmitt, Paralympics-Champion Martin Braxenthaler oder Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier präsentierten unter großem Beifall als Models die Kleidung. Neben kanadischen Motiven wie dem Ahornblatt und dem Adler wird beim gelungenen deutschen Olympialook selbstbewusst wie selten zuvor mit den Farben schwarz-rot-gold gespielt.

"Damit stechen wir gegenüber anderen Nationen hervor"

"Das gefällt mir richtig gut, die Farben sind kräftig. Damit stechen wir gegenüber anderen Nationen hervor, wie es die deutsche Mannschaft bei Olympischen Winterspielen auch immer sportlich getan hat", sagte Alpin-Weltmeisterin Kathrin Hölzl. 2006 bei den Winterspielen in Turin hatte das deutsche Team mit 29 Medaillen Platz 1 in der Nationenwertung belegt. Bach wollte sich diesmal nicht auf ein konkretes Medaillenziel festlegen lassen, vor allem sollten die Sportler gute Botschafter für Deutschland sein.

Athleten als Botschafter für München 2018

"Unsere Athleten sollen aber nicht nur saubere, faire und erfolgreiche Leistungen abliefern, sondern sie werden hervorragende Botschafter für München 2018 sein. Wir wollen zeigen, dass das Land hinter der Bewerbung steht und wir in Deutschland endlich wieder einmal Olympische Spiele feiern wollen", sagte der oberste deutsche Olympier. Die sieben Olympia- und vier Paralympics-Models bekamen deshalb auch auf der Bühne ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift "München 2018 im Herzen" und dem Logo umgehängt.

Um das doppelte Ziel in Vancouver zu unterstreichen, wird Bernhard Schwank das deutsche Team bei den Winterspielen als Chef de Mission führen. Der Geschäftsführer der Münchner Bewerbungsgesellschaft für 2018 erklärte, dass das Vancouver-Team von der Begeisterung in Deutschland getragen werden solle: "Für alle Sportler in unserem Team geht mit der Olympia-Teilnahme ein Traum in Erfüllung. Viele fahren dorthin und wollen gewinnen. Alle wollen aber auch dabei helfen, dass sich unser Traum von Olympia 2018 erfüllt."

Bis zu 40.000 Euro für eine Goldmedaille

Eine Goldmedaille in Vancouver wird von der Sporthilfe mit 15.000 Euro belohnt, dazu zahlt beispielsweise der Deutsche Skiverband (DSV) zusätzlich 25.000 Euro für einen Olympiasieg. Bei der Modenschau durfte Junioren-Weltmeisterin Viktoria Rebensburg zumindest schon einmal die deutsche Fahne tragen - sie hatte sich beim alpinen Weltcup-Auftakt in Sölden am vergangenen Wochenende als eine der ersten Sportlerinnen für das deutsche Team für Vancouver qualifiziert.