Olympia. Im antiken Olympia ist das Olympische Feuer 113 Tage vor Beginn der Winterspiele in Vancouver entzündet worden. Am 12. Februar trifft die Fackel zur Eröffnung der Spiele ein.
Nach den gewalttätigen Eskalationen vor den Spielen in Peking soll vom Fackellauf für Olympia 2010 in Vancouver wieder ein Zeichen des Friedens ausgehen: 113 Tage vor Eröffnung der 21. Winterspiele (12. bis 28. Februar) ist am Donnerstag das Olympische Feuer traditionell im Heiligen Hain des antiken Olympia in Griechenland entzündet worden.
"Die Olympische Flamme ist eine Botschaft von der Freundschaft zwischen Millionen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe oder Religion", sagte IOC-Präsident Rogge und beschwor den "Geist einer globalen Gemeinschaft". Ähnliche Worte hatte der erst kürzlich im Amt bestätigte Belgier auch vor anderthalb Jahren gewählt, doch unzählige Proteste gegen Chinas Menschenrechtspolitik sowie das gewaltsames Vorgehen gegen Tibet hatten die so genannte "Reise der Harmonie" ad absurdum geführt.
Gefahr eines internationalen Laufes zu groß
Solche Szenen werden sich wohl nicht wiederholen, nicht nur, weil die Politik in Kanada weniger angreifbar ist. Das Organisationskomitee VANOC verzichtet freiwillig auf Abstecher in andere Länder. Dies hatte das IOC für alle Spiele ab 2016 beschlossen. "In der Auswertung der Spiele von Peking sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Gefahr eines internationalen Laufes zu groß ist", sagte IOC-Direktor Gilbert Felli.
Diesmal ging die Flamme zunächst auf eine achttägige Reise durch Griechenland. Erster Fackelträger war der alpine Ski-Rennläufer Vassilis Dimitriadis, der trotz eines milden Herbsttages in voller Wintermontur gekleidet war. Die griechische Schauspielerin Maria Nafpliotou hatte das Feuer zuvor traditionell mit einem Hohlspiegel entfacht.
Ab dem 30. Oktober folgt dann der längste inländische Fackellauf der Geschichte. Insgesamt werden 12.000 Läufer die Flamme an 106 Tagen über 45.000km quer durchs Gastgeberland tragen. "Bis zum 12. Februar wird die Flamme über 1030 kanadische Gemeinde besuchen, den Segen von 119 Eingeborenen erhalten, an drei Ozeanen vorbeikommen und getragen werden von einer Auswahl von Menschen, die für alle Altersgruppen, Kulturen, Religionen und Sprachen stehen", erklärte VANOC-Chef John Furlong.
Im Heiligen Hain entzündet
Die Vision eines Fackellaufes von der Geburtsstätte Olympias an den Schauplatz der Spiele entwickelte 1936 Carl Diem, der Generalsekretär von Olympia in Berlin. Am 20. Juli 1936 wurde die Flamme im Heiligen Hain von Olympia entzündet und in 13 Tagen über mehr als 3000km von etwa 3000 Läufern nach Berlin getragen.
Bei Winterspielen gab es einen Fackellauf erstmals 1952 in Oslo. Dabei beschränkte sich die Strecke jedoch in aller Regel auf Griechenland und das Gastgeberland, so auch zuletzt vor Turin 2006.
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