Gelsenkirchen. Wladimir Klitschko hat seinen Schwergewichts-Titel im Boxen erfolgreich verteidigt. Der Ukrainer feierte vor 61.000 Zuschauern im WM-Stadion auf Schalke einen hochverdienten Sieg durch Technischen K.o. in der 10. Runde gegen Ruslan Chagaev.
Wladimir Klitschko ließ sich auch nicht von der Panne beim Abspielen der ukrainischen Hymne irritieren. Der 33-jährige Weltmeister verteidigte am Samstagabend seine IBF- und WBO-Titel gegen seinen Herausforderer Ruslan Chagaev. 61.000 Zuschauer bejubelten den alten und neuen Box-Weltmeister in der Schalker Arena und stellten damit einen neuen Besucher-Europarekord für Box-Hallenveranstaltungen auf.
"Glückauf und vielen, vielen Dank"
"Glückauf und vielen, vielen Dank", sagte Klitschko direkt nach dem Kampf per Mikrofon und war dabei kaum noch außer Atem. Vor Beginn der zehnten Runde hatte der Ringrichter den Fight abgebrochen, weil die Überlegenheit von Wladimir Klitschko zu groß war. Chagaev hatte sich zwar bemüht, aber er hatte nie eine Chance gegen den Ukrainer. "Der Ruslan hat im Training alles getan, um so schnell wie Wladimir zu sein, aber Wladimir ist wirklich der Schnellste. Er hat wirklich verdient gewonnen", sagte Chagaevs Trainer Michael Timm.
"Ich habe nie geträumt, dass ich einmal vor 61000 Zuschauern boxen darf. Es war wunderschön und ich bin sehr, sehr glücklich", sagte Klitschko. Chagaev war zwar mit seinem WBA-Gürtel in den Ring gekommen, aber in der Nacht zum Samstag hatte der WBA-Verband mitgeteilt, dass der Fight gegen Klitschko wegen schwebender Verfahren nicht als Titelfight mitsanktioniert werde. "Ruslan ist weiterhin Weltmeister. Es wird aber nicht um seinen WBA-Gürtel geboxt. Darüber hinaus hat die WBA noch nichts entschieden. Wir konzentrieren uns jetzt auf den Kampf gegen Wladimir Klitschko. Alles andere sehen wir danach", sagte Chagaevs Promoter Klaus-Peter Kohl.
"Ich freue mich sehr auf den Kampf. Die Größe von Wladimir macht mir nichts aus. Ich habe mich auf Valuev vorbereitet. Der ist auch groß und schwer. Ich stelle mich auf 12 Runden ein", hatte Chagaev vor dem Kampf gesagt. Aber schon in der zweiten Runde legte Klitschko die Grundlage zum Erfolg. Mit einer Links-Rechts-Kombination kam er durch die Deckung seines Gegners. Chagaev zeigte volle Wirkung, ging zu Boden und musste angezählt werden. Er versuchte danach zwar einige Male, die Initiative zu ergreifen, doch Klitschko ließ ihn nicht zum Zug kommen. Im Gegenteil: Mit seinen Kombinationen kam er immer wieder ins Ziel. Wladimir Klitschko scheint im Schwergewicht nur einen ernsthaften Gegner zu haben. Und der heißt Vitali, ist sein Bruder und wird niemals gegen ihn boxen. Das haben sie der Mutter versprochen. Und ihr gegenüber sind auch die ganz harten Jungs ganz artig.